Generalvikar Stanke und Weihbischof Diez auf Vollversammlung des Katholikenrates
Den Weg, mit dem das Bistum die im Herbst veröffentlichten Grundsätze für die Ausrichtung der Pastoral in strategische Ziele konkretisiert, erläuterte Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke am Freitagabend auf der Frühjahrs-Vollversammlung des Fuldaer Katholikenrates. Am Samstag sprach Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez zum katholischen Ehe- und Familienverständnis. Referentin Anne Schmitz informierte über den Bischöflichen Hilfsfond für Eltern in Not.
Bistumsentwicklung
Nach den Worten des Generalvikars sei Anliegen des Bistums, dass die strategischen Ziele schon im Prozess der Entwicklung durch die Gremien des Bistums begleitet werden. Im Auftrag von Bischof Algermissen und des Domkapitels entwickle derzeit eine Projektgruppe aus Abteilungsleitern und Vertretern des Domkapitels den Entwurf strategischer Ziele. Diese Projektgruppe werde begleitet von Dr. Valentin Dessoy (Mainz) als Moderator. Die Arbeit der Projektgruppe werde unterstützt von Repräsentanten und Organisationen und Gremien des Bistums. Diese „Resonanzgruppe“ setze sich aus zwei Mitgliedern des Katholikenrates (St. Flicker und Chr. Heigel), den Sprechern des Priesterrates (Pfr. Kremer und Pfr. Blümel), einem Vertreter der Theologischen Fakultät Fulda (Prof. R. Hartmann), dem Vorsitzenden des Kirchensteuerrates, Philipp Zmyi-Köbel (Schwalmstadt), Ordinariatsrat Elmar Gurk als Vertreter des Caritasverbandes und dem Vorsitzenden der DiAG-MAV, Stefan Bug, zusammen. Aufgabe der Resonanzgruppe sei es, die Entwicklungen zu diskutieren und unterschiedliche Aspekte miteinbringen. Die Projektgruppe wird weiterhin durch Kompetenzteams unterstütz, um einzelne Bereiche der Grundsätze für die Ausrichtung der Pastoral näher zu beleuchten. Zu folgenden Bereichen wurden Kompetenzteams gebildet: Bildung (Leitung Jugendpfarrer Thomas Renze), Kindertagesstätte (Leitung Ordinariatsrat Peter Göb), Organisation, Sozialgestalt der Kirche (Leitung Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke), Pastoral (Leitung Ordinariatsrat Peter Göb), Personal (Leitung Domkapitular Christof Steinert), Schule (Leitung Dagmar Denker). Wir hoffen, dass wir im Herbst dieses Jahres mit konkreten Ergebnissen an die Öffentlichkeit treten können. „Meine Hoffnung und mein Wunsch für unsere Arbeit ist, dass das kirchliche Leben vor Ort lebendig bleibt“, so Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke.
Ehe und Familie
Über das katholische Verständnis von Ehe – und Familie referierte Weihbischof Diez am Samstagmorgen. Die Ehe sei der Bund, durch den Mann und Frau unter sich die Gemeinschaft des ganzen Lebens sakramental begründen, so Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez vor den Katholikenratsmitgliedern. Durch Christus erhalte die Verbindung zwischen Mann und Frau eine neue Qualität und werde zum Sakrament zwischen getauften Christen. Die Ehe sei also ein Zeichen für Gottes Bund mit den Menschen. Aus dieser Sakramentalität der Ehe folge nach katholischem Verständnis ihre Unauflöslichkeit. In der Dauerhaftigkeit der Ehe erfahren Kinder Heimat und Verlässlichkeit. In der katholischen Kirche gebe es derzeit viele Diskussionen um den Bereich Ehe und Familie. Der Bischof nannte als Themen unter anderem die Problematik der gescheiterten Ehen und der wiederverheiratet Geschiedenen. Weiterhin zählte der Bischof die unverheiratet Zusammenlebenden und die Lebensbündnisse homosexueller Menschen auf. In der Auseinandersetzung um diese Themen komme es einerseits darauf an, den Wert des Sakramentes nicht zu verwässern. Es gebe Antwort auf die Sehnsucht der Menschen nach Liebe und Geborgenheit. Zum anderen dürften Gläubige, deren Ehe zerbrochen sei, nicht den Eindruck gewinnen, an den Rand der Kirche geraten oder gar von der kirchlichen Gemeinschaft ausgeschlossen zu sein.
Der Weihbischof erläuterte die zahlreichen Angebote, mit denen das Bistum Fulda Familien fördere. Hierzu zählen die Traugespräche, die Begleitung von Ehepaaren durch andere Ehepaare sowie Katechesen und Veranstaltungen der Erwachsenenbildung. Derzeit sei man dabei, die Ehevorbereitung neu zu gestalten. Der „runde Tisch Familie“ bringe die verschiedenen Gruppen des Bistums an einen Tisch, die mit der Familienpastoral zu tun haben. Aufgabe des Sachgebietes Familienseelsorge im Seelsorgeamt sei es, die verschiedenen Akteure der Familienpastoral miteinander zu vernetzen. All diese Kooperationen bieten eine umfangreiche Begleitung und Unterstützung von Familien. Der Weihbischof nannte auch die Seelsorge für Alleinerziehende und Angebote mit familienpädagogischen Schwerpunkten, Erziehungskurse für Eltern, KESS-Erziehen, Kommunikationsprogramme, Begleitung von Familien mit behinderten Kindern, Trauerhilfen, ebenso wie die Pastoral mit wiederverheirateten Geschiedenen.
Bischöflicher Hilfsfond und Stiftung Sozialdienst katholischer Frauen im Bistum Fulda (SkF- Stiftung)
Nach dem Vortrag des Weihbischofs berichtete Stiftungsvorstandsvorsitzende und Referentin des Bischofs Anne Schmitz über den Bischöflichen Hilfsfond für Eltern in Not. Die Angebote erstreckten sich auf Beratung und finanzieller Unterstützung für Schwangere und junge Familien und verschiedene Projekte der Erziehungsunterstützung (zum Beispiel Familienpatenschaften). Über den Sozialdienst katholischer Frauen würde Beratung angeboten und Hilfe für benachteilige Kinder und Jugendliche vermittelt.
Der Vorsitzende des Katholikenrates Steffen Flicker dankte dem Bistum für die außerordentlichen Leistungen für junge Familien und Kinder in Notsituationen und würdigte die große Ernsthaftigkeit des Ringens um die Familienthematik im Gespräch mit dem Weihbischof. Es sei wichtig, den sensus fidelium, den Glaubenssinn des Gottesvolkes, mit in die amtlichen Überlegungen einzubeziehen und zu hören, wie der Katholikenrat denke. Der Katholikenratsvorsitzende dankte für den Besuch des Weihbischofs beim Katholikenrat.
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