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Papst Benedikt XVI.
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Papst Benedikt XVI.

Papst ist Garant für die Einheit der Kirche

Bischof Algermissen feierte Dankgottesdienst zur Papstwahl  

Fulda (bpf). "Unser neuer Heiliger Vater, Papst Benedikt XVI., braucht vor allem anderen die Hilfe unseres Gebetes um die Einheit der ganzen katholischen und apostolischen Kirche. Das sollten wir dem neuen Papst heute Abend von hier aus, vom Grab des heiligen Bonifatius, versprechen." Dies betonte Bischof Heinz Josef Algermissen am Sonntag im Hohen Dom zu Fulda in einem feierlichen Pontifikalamt aus Anlaß der Wahl Papst Benedikts XVI. Der Papst bilde als Stellvertreter Christi und Bischof von Rom, wie das Zweite Vatikanische Konzil lehre, "das immerwährende, sichtbare Prinzip und Fundament für die Einheit der Vielheit von Bischöfen und Gläubigen" (Lumen Gentium 23).


"Einheit der Kirche meint nicht monotone Einförmigkeit", betonte der Oberhirte in seiner Predigt im überfüllten Fuldaer Dom. Die Kirche brauche keine einheitlichen Menschen, sondern Menschen für die Einheit. Der Geist Gottes wirke auf mannigfaltige Weise in den Gliedern der Kirche. "Er offenbart in der Vielheit der Gnadengaben und Dienste die Fülle und den Reichtum christlichen Lebens." Sinnvolle innerkirchliche Vielfalt orientiere sich entsprechend am Gemeinwohl der Kirche und vollende sich im gegenseitigen Dienen in Liebe, stellte Algermissen heraus. "Sie findet aber ihre Grenzen dort, wo die Einheit der Lehre, der Sakramente und der Leitung gefährdet wird."

Den Dienst der Einheit erlebe man vorrangig im Wirken des Papstes und der Bischöfe sowie auch im Wirken des Priesters in seiner Gemeinde, fuhr der Bischof fort. "Sie mühen sich im sakramentalen Dienst, die Vielheit der Gnadengaben, der Begabungen und Fähigkeiten der Gläubigen zu einer wirklichen Einheit zusammenzubinden." Dabei hätten sie es in der Universalkirche wie in der jeweiligen Ortskirche mit vielerlei Menschen zu tun, "mit einfachen und komplizierten, schwerfälligen und quicklebendigen, mit Kaum-, Nicht-mehr- und Noch-nicht-Gläubigen, mit kritischen Köpfen und Psychopathen, mit solchen, die wie ein Buch sprechen, und anderen, die kaum ein Wort über die Lippen bringen, mit Kindern und Alten, Eltern und Jugendlichen, mit Gesunden und Kranken". Tatsächlich sei dies ein vielseitiger Dienst, der echte Freude schenke, aber auch manches Leid mit sich bringe.


Zu Beginn seiner Predigt ging Bischof Algermissen auf das Evangelium ein und betonte, Matthäus lege die Frage Jesu: "Für wen halten die Leute den Menschensohn?" und die Antwort des Petrus: "Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!" sowie das anschließende Wort von der Leidensvoraussage nach Cäsarea Philippi. Dort am Fuße des hochragenden Berges Hermon habe der Landesfürst Herodes Philippus die Hauptstadt seines Landes mit einem mächtigen Tempel gebaut, der dem göttlich verehrten Cäsar Augustus geweiht war. Deswegen trage die Stadt den Namen Cäsarea Philippi. Noch heute könne man dort eine gewaltige Felswand mit mehreren Nischen sehen, in denen Statuen des griechischen Gottes Pan standen, denn die Felswand war dem Hirtengott geweiht. "Aus dem Felsen kommt wie aus einem tiefen Schlund eine der Jordanquellen hervor", so Algermissen. Vor diesem Hintergrund, dort, wo Götter und für Götter gehaltene Menschen verehrt wurden, stelle Jesus die Frage: "Für wen halten die Leute den Menschensohn?" Und im Angesicht der Berg- und Göttermächte sei es ein herausforderndes Bekenntnis, das Petrus ablegt: "Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!"

"In diesem Satz finden wir das Urbekenntnis der frühen Christenheit wieder", machte der Bischof deutlich. Im Angesicht der überwältigenden Mehrheit der Menschen und im Angesicht all der Götter, an die diese Menschen glaubten, wagten es die ersten Christen, Jesus Christus als ihren Herrn und Gott zu bekennen, auch wenn ihnen dieses Bekenntnis Leid einbringe, wie Jesus ja sofort im Anschluß an das Messiasbekenntnis kundgetan habe. "Angesichts des mächtigen Pan-Felsens stellt Jesus Petrus als Felsen seiner Kirche vor." Er verbinde die Seligpreisung des Simon Petrus mit dem aramäischen Namen "Kepha", was in der griechischen Sprache des Neuen Testamentes "Petros", lateinisch "Petrus" und in deutsch "Felsen" heiße.


Wer schon einmal im Petersdom zu Rom gewesen sei, erinnere sich, daß die Schlußworte des Evangeliums in riesigen Lettern in der Kuppel über dem Grab des Hl. Petrus stehen: "Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein." In beeindruckender Weise, so Bischof Algermissen weiter, stellten einem diese Worte die große Aufgabe des Petrus-Amtes vor Augen. "Sie gipfelt im Dienst an der Einheit unserer Kirche."


Die Worte des frühchristlichen Bischofs Ignatius von Antiochien: "Alle, die Gottes und Jesu Christi sind, die sind mit dem Bischof" konzentrierte der Bischof ganz bewußt: "Alle, die Gottes und Jesu Christi sind, die sind mit dem Papst". Er rief die Gläubigen dazu auf, in der Einheit mit dem Papst zu bleiben. Sodann erinnerte Algermissen, was im großen Bonifatius-Jubiläumsjahr 2004 immer wieder zur Sprache gebracht worden sei. Dreimal sei der hl. Bonifatius nach Rom gereist, was im 8. Jahrhundert ein hochgefährliches Unternehmen war. Er habe die Päpste Gregor II., Gregor III. und Zacharias aufgesucht, um sich seiner Sendung zu vergewissern und beauftragen zu lassen. In vielen Briefen habe er immer wieder in Rom angefragt. "Seitdem ist die Bindung der fuldischen Kirche an den Heiligen Vater besonders eng. Die Bischöfe von Fulda haben über die Jahrhunderte diese enge Bindung je neu verlebendigt."


Bonifatius habe über den eigenen Zaun hinausgeschaut. Er habe im 8. Jahrhundert die deutsche Kirche aus ihrer Isolierung befreit und sie mit der universalen Weltkirche verbunden. "Unser Hl. Vater Papst Benedikt XVI. hat als Kardinal Ratzinger beim Bonifatiusfest 1994 in seiner Predigt den hl. Bonifatius als Glaubensboten bezeichnet, der sich hat senden lassen, die Menschen der germanischen Stämme aus ihrer Vereinzelung herauszuholen und in den Leib Christi, die heilige Kirche, einzupflanzen." Der Papst habe damals auch gesagt, Bonifatius habe im Nachfolger Petri den Wegweiser zu Christus gesehen, der davor bewahre, sich eine Kirche nach eigenem Gutdünken zu bauen. "Ein solch weltoffenes und im ursprünglichen Sinn des Wortes katholisches wie apostolisches Christentum brauchen wir heute dringend", zeigte sich Bischof Algermissen überzeugt. "Die Gemeinschaft mit dem Nachfolger des hl. Petrus war und ist die eigentliche Stärke unserer Kirche, garantiert deren Einheit. Und das wird auch in Zukunft so bleiben. Unser neuer Papst möge dieses Versprechen aus Fulda vernehmen!"


Der Domchor Fulda sowie die Fuldaer Mädchenkantorei und Domsingknaben unter der Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber sangen bei dem Gottesdienst Chorsätze von F. Mendelssohn-Bartholdy, L. Perosi und W. Menschick. An der Orgel Domorganist Prof. Hans-Jürgen Kaiser; Kantor war Andreas Schweimer.

25.04.2005

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