Endert stammte aus Setzelbach bei Rasdorf, wo er am 22. Dezember 1850 das Licht der Welt erblickte und nach dem frühen Tod des Vaters von seiner Mutter alleine erzogen wurde. Nach Besuch von Volksschule und Knabenkonvikt absolvierte er sein Studium im Fuldaer Priesterseminar ausgerechnet unter dem Vorzeichen des vom preußischen Staat unter Fürst Bismarck gegen die katholische Kirche geführten "Kulturkampfes". Bereits am 6. April 1873 weihte ihn Bischof Christoph Florentius Kött zum Priester. Zunächst dritter Stadtkaplan in Fulda, betreute er die Filiale Horas, verlegte dann auch seinen Wohnsitz dorthin und wurde schließlich Pfarrer der neuerrichteten Pfarrei. "Endert betrachtete während seines ganzen Lebens die Pfarrei Horas als ,seine Pfarrei`", hebt Pfarrer Oswald hervor. Hier zeichnete er sich ebenso wie später als Dompfarrer (1893-1898) durch rege Seelsorgstätigkeit wie auch Baumaßnahmen aus. Bis in seine Bischofszeit hinein wirkte er zudem als Superior der Vinzentinerinnen.
Am 18. Juli 1898 wählte das Fuldaer Domkapitel Adalbert Endert zum neuen Oberhirten, was sodann vom Papst in Rom wie auch vom Deutschen Kaiser und König von Preußen Wilhelm II. bestätigt wurde. Die Konsekration des neuen Bischofs erfolgte am 28. Oktober. "Vertrauend auf Gott, den Schutz der Unbefleckten Mutter und die Fürsprache der lieben Schutzheiligen Fuldas will ich es versuchen, wozu menschliches Wissen und Können nicht ausreichen, meinem obersten Hirten und Heiland nachzustreben", schrieb Bischof Endert in seinem ersten Hirtenbrief. Auch als Bischof lag ihm die Seelsorge besonders am Herzen, was in seinen Firmungen mit kanonischen Visitationen wie auch der Förderung von Priesterberufungen besonders zum Ausdruck kam. Höhepunkte des nur achtjährigen Wirkens Enderts als Fuldaer Oberhirte waren, wie bereits der zu früh verstorbene Fuldaer Kirchenhistoriker Prof. Dr. Josef Leinweber schrieb, "die Erhebung des bisherigen Priorates der Benediktinerinnen in Fulda zur Abtei im Jahre 1898 und die Feier des 1150. Todestages des heiligen Bonifatius im Jahre 1905". Pfarrer Oswald erinnert an ein weiteres bedeutsames Ereignis: die Konversion der Landgräfin Anna von Hessen, die aus dem preußischen Königshaus stammte, zum katholischen Glauben im Jahre 1901. Auch das Antoniusheim konnte Bischof Endert 1904 einweihen.
Ein großes Unglück traf Fulda und seinen Bischof ausgerechnet im Jubeljahr 1905. In der Nacht vom 4. auf den 5. Juni brannte der nördliche (rechte) Domturm infolge des Feuerwerks zum Jubiläum aus. Gesundheitlich sollte sich der allseits beliebte Bischof von diesem Schock nicht mehr erholen. Nach seinem Tod im Juli 1906 schrieb die Kirchenzeitung "Bonifatiusbote" über ihn: "Wie kaum ein anderer Bischof war er mit dem Volke verwachsen. Aus einfacher, echt christlicher Familie entsprossen, hatte er ein feines Verständnis und ein tieffühlendes Herz für das Volk, seine Freuden und Leiden, seine Anliegen und Bedürfnisse." Auch die Fuldaer Zeitung bescheinigte ihm am Tag nach seinem Tode "hohe persönliche Eigenschaften" und "regen Eifer für das Wohl der ihm anvertrauten Herde". Am Freitag, 20. Juli 1906, wurde der mit 55 Jahren verstorbene Fuldaer Oberhirte vormittags im Hohen Dom seiner Bischofsstadt unter reger Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt. Bischof Enderts Grab befindet sich im Fuldaer Dom rechts vor der Herz-Jesu-Statue am Vierungspfeiler unweit des Grabmals von Fürstabt Adalbert von Schleifras.
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