Fulda (bpf). Im 64. Lebensjahr und im 26. Jahr seines Priestertums ist am 10. April auf dem Hauptbahnhof in Frankfurt am Main unerwartet Pater Emmanuel Josef Dürr OFM gestorben.

Pater Emmanuel wurde am 12. August 1944 in Uznach in der Diözese St. Gallen (Schweiz) geboren und auf den Namen Josef getauft. Nach dem Besuch der Primar- und Sekundarschule wechselte er ins Kollegium Maria Hilf in Schwyz, wo er 1966 sein Abitur ablegte. Im Herbst desselben Jahres trat er ins Priesterseminar St. Luzi in Chur ein und schloß 1973 sein Theologiestudium ab. Da er sich zunächst nicht entschließen konnte, die Priesterweihe zu empfangen, war er im Churer Priesterseminar als Bibliothekar tätig. Von 1977 bis 1979 war er Novize in der Kartause Marienau in Bad Wurzach und entschloß sich im Sommer 1979 zum Eintritt in den Franziskanerorden. Nach ersten Jahren in Wangen im Allgäu legte er am 3. Oktober 1982 in Fulda die feierliche Profeß ab. Am 20. März 1983 wurde er in Mannheim vom Freiburger Weihbischof Dr. Paul Wehrle zum Priester geweiht.

Pater Dürr war danach zunächst als Seelsorger in den Klöstern Wangen und Marienthal tätig und wurde 1988 als Provinzbibliothekar und Beichtseelsorger auf den Frauenberg in Fulda berufen. 1992 wurde er zusätzlich mit dem Amt des Provinzarchivars betraut. Von 2001 bis 2004 in Wangen tätig, kehrte er auf den Frauenberg zurück und übernahm zusätzlich die Seelsorge im Herz-Jesu-Krankenhaus. Auch betreute er an Sonntagen den Wachtküppel in der Rhön. Als humorvoller und liebenswerter Franziskanerpater war er allenthalben hochgeschätzt und zeichnete sich durch umfassende theologische und historische Bildung aus. Auf dem Rückweg von der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft der Ordensarchive (AGOA), deren Vorsitzender er war, verstarb er in Frankfurt an plötzlichem Herzversagen.