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Hilfe für Arme in einer verwundeten Gesellschaft

Pater Hengsbach sprach bei SkF-Stiftungsfest über sozialpolitische Lage  

Fulda (bpf). Die Stiftung „Sozialdienst katholischer Frauen im Bistum Fulda“ hatte Stifterinnen und Stifter sowie Interessierte jüngst zu einer Begegnung ins Auditorium maximum der Theologischen Fakultät Fulda eingeladen, an der auch Diözesanbischof Heinz Josef Algermissen und Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez teilnahmen. Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke, Geistlicher Beirat des SkF, und Stiftungsvorsitzende Anne Schmitz würdigten die Arbeit der verschiedenen SkF-Ortsverbände und dankten für das Wirken der Mitarbeiterinnen und Ehrenamtlichen ebenso wie für die Großzügigkeit der Menschen, die die Stiftung unterstützen. Ein besonderer Dank galt Michael Happ (Neuhof) für die effektive Unterstützung des Mogli-Projekts des SkF (Vermittlung von Paten für sozial benachteiligte Kinder). „Bei der Gründung der Stiftung nahmen wir die soziale Realität vieler Familien in Notsituationen in den Blick“, so Prälat Stanke, da der Bischöfliche Hilfsfonds „Mütter in Not“ nur ganz am Anfang Hilfe leisten könne. Die menschliche Zuwendung sei bei der konkreten Hilfe, die geleistet werde, unerlässlich, betonte Stanke und verwies auf die grundlegende Gleichheit der Menschen.

Diese Gleichheit zu betonen und die Verantwortung des Menschen für die sozial Schwachen herauszustellen, war ein Anliegen des Festvortrags, den der bekannte Sozialethiker Pater Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach SJ zum Thema „’Zum Glück gibt es Arme’ – Der SkF in einer verwundeten Gesellschaft“ hielt. In seinem gegenüber Politik und Wirtschaft sehr kritischen Vortrag stellte Pater Hengsbach heraus, dass der eigentliche Grund der schweren Finanzkrise der letzten Jahre die „Verwundung der wirtschaftlichen Elite in den Köpfen“ gewesen sei. Der Glaube, dass der Markt an sich alles regeln könne, und die Verdrängung von Moral und Religion hätten zur Verschärfung der Armut geführt. Die naturalistische Deutung, dass Arme in einer Leistungsgesellschaft gebraucht würden, geißelte Hengsbach als krankhaft. Gegen solches Denken leiste der SkF mit seiner Stiftung Widerstand. Armut sei kein Naturereignis, sondern es seien Menschen, die wirtschaftliche und politische Entscheidungen mit Folgen träfen. „Gerechtigkeit hat etwas mit Gleichheit zu tun“, hob der Referent hervor und wies darauf hin, dass in die Gesellschaft auch Ausgestoßene und Fremde mit einzubeziehen seien.

Dass Arme besondere „Adressaten der Liebe Gottes“ seien, sei der Hintergrund für das praktische Handeln des Sozialdienstes katholischer Frauen. Pater Hengsbach machte dieses an vier Punkten deutlich. Zunächst sei dies ein Glaubenszeugnis, denn „der Glaube wäre ohne tätige Liebe tot“. Arme Menschen müssten von ihrer Lähmung befreit und aufgerichtet werden. Sodann stelle die Tätigkeit der Stiftung ein Selbstzeugnis von Frauen dar, die selbst aus gutem sozialem Umfeld kämen und sich solidarisch mit Menschen „von jenseits des Grabens“ zeigten. Als prophetisches Zeugnis sah es Hengsbach an, dass „die Wunden der Gesellschaft durch das Handeln des SkF aufgedeckt werden“. Der Staat stehle sich nämlich aus seiner sozialen Verantwortung weg. „Armut ist kein Schicksal, sondern sie wird gemacht durch die Nicht-Armen“, zeigte er sich überzeugt. Als Beispiele nannte er Leih- und Zeitarbeit und sprach des weiteren von einem „Bürgerkrieg der Regierungen gegen die Hartz-IV-Empfänger“. Die „politische Dimension“ schließlich sah er jedoch beim SkF als unterentwickelt an und postulierte, dass dessen Zeugnis für die Armen auch zu einem öffentlichen Protest gegen Hartz IV, die Manipulation der Regelsätze und unbewegliche Strukturen führen müsse.

Die Veranstaltung wurde umrahmt von künstlerischen Darbietungen einer Kindergruppe des Projekts „Rosenbrot“, in welchem Kinder aus sozial schwachen Familien betreut werden. Des weiteren informierten die Unterstiftungen des SkF in Bad Soden-Salmünster, Fulda, Hanau, Kassel und Marburg über ihre jeweiligen Hilfeleistungen im Jahr 2010. Das Stiftungskapital der im November 2007 errichteten SkF-Stiftung beläuft sich für Dachstiftung und Unterstiftungen derzeit auf rund 2,25 Millionen Euro. Aus den Erträgen konnte bisher mit rund 18.000 Euro Individual- wie auch Projektförderung geleistet werden.

24.01.2011

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