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Bistum Fulda

Die lebendige Gegenwart Jesu Christi bezeugen

Bischof Algermissen weihte sechs junge Männer zu Priestern  
 
 
 
Die Neupriester mit Bischof und Regens - vlnr: Regens Prof. Dr. Cornelius Roth, Daniel Göller, Thomas Smettan, Sebastian Bieber, Bischof Heinz Josef Algermissen, Josef Alber, Till Hünermund und André Viertelhausen 
Die Neupriester mit Bischof und Regens - vlnr: Regens Prof. Dr. Cornelius Roth, Daniel Göller, Thomas Smettan, Sebastian Bieber, Bischof Heinz Josef Algermissen, Josef Alber, Till Hünermund und André Viertelhausen
Die sechs Weihekandidaten (vlnr): Thomas Smettan, Daniel Göller, Josef Alber, Sebastian Bieber, Till Hünermund und André Viertelhausen 
Die sechs Weihekandidaten (vlnr): Thomas Smettan, Daniel Göller, Josef Alber, Sebastian Bieber, Till Hünermund und André Viertelhausen
 

Fulda (bpf). Im Rahmen eines feierlichen Pontifikalamtes hat Bischof Heinz Josef Algermissen am Samstag, 18. Mai, im überfüllten Hohen Dom zu Fulda sechs bisherige Diakone zu Priestern geweiht. Diese sind: Josef Alber aus der Pfarrei St. Cornelius und St. Cyprianus in Bad Buchau, Sebastian Bieber aus der Pfarrei St. Ulrich Hünfeld, Daniel Göller aus der Pfarrei Hl. Dreifaltigkeit zu Pilgerzell), Till Hünermund aus der Pfarrei St. Matthäus Steinbach), Thomas Smettan aus der Pfarrei Mariae Himmelfahrt in Zella/Rhön und André Viertelhausen aus der Pfarrei St. Hubertus Mardorf. „Priester sein ist die Berufung dazu, in der Welt zu verdeutlichen, dass Jesus Christus auch heute ‚in Person’ handelt“, betonte der Bischof. Jeder Priester, der sich als Selbstdarsteller aufführe, hätte seinen Beruf verfehlt. Vielmehr solle er im persönlichen Zeugnis verdeutlichen, dass Jesus Christus in Wort und Sakrament hier und heute da ist, „helfend und heilend, leitend und liebend“, so der Oberhirte.

Heute könne man fragen, ob die bei der Priesterweihe gebrauchten Worte „Ehrfurcht“ und „Gehorsam“ von den Menschen als Fremdbestimmung angesehen würden und ob man überhaupt noch Gehorsam verlangen könne, hatte der Bischof zu Beginn seiner Predigt zu bedenken gegeben. Das Gehorsamsversprechen werde durch Übergabe der Hände in der Liturgie handgreiflich und fassbar. „Von meinen Händen können Sie Ihre Zukunft nicht abhängig machen. Die Hände des Bischofs werden aber zum Zeichen: Mit Ihrem Versprechen legen Sie Ihr Leben in Gottes Hand“, unterstrich Algermissen. Gott umschließe die Hände der Weihekandidaten nicht um sie festzuhalten, sondern damit sie in die Lage versetzt würden, mit „Hand anzulegen“ beim Aufbau der Kirche Jesu Christi. „Wenn Sie sich Seinen Händen überlassen und sich von Ihm getragen wissen, können Sie sich den Menschen zuwenden, zu denen Sie geschickt werden.“ Gehorsam sei es, sich dorthin schicken zu lassen, wo man gebraucht werde, und sich von Gott senden zu lassen, wohin Er wolle. „Mit einem so verstandenen Gehorsam wird unsere Freiheit nicht verkauft, sondern eigentlich erst gewonnen“, zeigte sich der Bischof überzeugt.

„Der Höhepunkt der Weiheliturgie ist die Auflegung meiner Hände und das damit verbundene Gebet. Damit werden Sie zu Priestern geweiht. Das alles geschieht in Stille, ohne ein Wort. Allein die Kraft des Hl. Geistes kann das Entscheidende schaffen.“ Zwar brächten die Kandidaten ihre Talente, ihr siebenjähriges Studium und ihren ganzen Idealismus, ihr Herz, ihren Geist und ihr persönliches Gesicht mit, doch würden sie Priester nicht aus sich selbst, nicht aufgrund ihres theologischen Diploms, auch nicht durch Beschluss einer Gemeinde oder durch den Einfluss irgendwelcher Fürsprecher, sondern einzig durch Wahl und Ruf Jesu Christi. „Die Hand aber, die Jesus Christus auf Sie legt und die Sie vielleicht zeitweise auch als Last empfinden mögen, weil Sie mitgenommen werden unter sein Kreuz, diese Hand trägt und stützt Sie auch“, hob Bischof Algermissen hervor. Darauf können die Weihekandidaten ihr Leben lang bauen, vor allem dann, wenn sie müde, ausgezehrt und enttäuscht seien. „Die Tragkraft Seiner Hände ist stärker als die kräftigsten menschlichen Arme.“

Aufgrund seiner jahrzehntelangen Erfahrungen als Priester und Bischof gab Algermissen den Weihekandidaten einige persönliche Wahrnehmungen und Anregungen mit auf den Weg geben. „Als Priester haben wir vor allem sakramentale Vollmacht zugunsten der Menschen, die wir zu Gott führen sollen. Solche Vollmacht bedeutet wirksame Vermittlung der Gnade Jesu Christi im amtlichen Tun, aber nicht insoweit, dass etwa die privaten Eigenheiten und Lieblingsideen mitgeweiht werden, so dass Sie von da an unangreifbar wären.“ In der Weihe mache Gott „vorläufige Menschen zu Vorläufern auf das Endgültige hin“, auf sein Reich, das diese durch ihren Dienst verkünden sollten. Der Priester sei nicht „Endstation“ kirchlichen Handelns, sondern er solle deutlich machen, dass Jesus Christus selbst wirkt. „Jesus Christus selbst ist es, der tauft, predigt und Abendmahl hält – der Priester kann diese Gegenwart immer nur persönlich bezeugen, aber niemals selbst bewirken. Darin liegen Größe und Grenze seiner Sendung zugleich.“

Priester müssten indes vorsichtig sein mit der Aussage, sie seien Menschen für andere – vielmehr seien sie zunächst einmal „in der Spannung zwischen Wollen und Tun“ Menschen wie andere. „Es gibt einen bleibenden Abstand zwischen Amt und Person. Gerade wenn er uns bewusst bleibt, muss er uns nicht mutlos machen.“ Bischof Algermissen verwies auf die Berufung der Jünger: Petrus etwa erkannte in der Begegnung mit Jesus zunächst einmal seine Grenzen und sein Versagen. „Aber gerade dadurch kommt er von der Fixierung auf sich selbst los und wird offen für den Auftrag Jesu, in seinem Namen Menschen für Gott zu gewinnen. Zugleich wird er bescheiden und legt seine Überheblichkeit ab.“ Berufung zum Priester lebe nicht in erster Linie vom eigenen Können, sondern vom Vertrauensvorschuss Jesu. „Im Bewusstsein dieser bleibenden Spannung ist Priestersein tatsächlich eine ebenso spannende wie faszinierende Lebenserfahrung im besten Sinn“, so Algermissen.

Der Oberhirte wünschte den Weihekandidaten, „dass Sie Ihre Berufung nie erkalten lassen und sich fortan Ihres wunderbaren Berufes, die Menschen zum Himmel zu führen, freuen mögen“. Sodann bedankte er sich bei den anwesenden Gläubigen, deren Teilnahme ein klares Zeugnis dafür sei, „dass das Volk Gottes Priester braucht, Priester will und für sie dankbar ist“. Tatsächlich könnten diese in der Kirche „durch nichts und niemanden“ ersetzt werden. „Ich danke Ihnen für Ihr Zeugnis. Sorgen Sie aber bitte auch dafür, dass Ihre jeweilige Gemeinde vor Ort und da besonders die Familien geistlich fruchtbar werden auf neue Priesterberufungen hin! Vergessen Sie nicht: Die Fähigkeit, für Priesterberufungen Sorge zu tragen, ist ein wesentliches Kennzeichen für die Lebendigkeit einer Gemeinde!“, schloss der Bischof.

Der Domchor Fulda und der Jugendkathedralchor unter der Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber sangen in dem Gottesdienst Chorsätze aus der „Messe solennelle“ von L. Vierne sowie „Komm, heil’ger Geist“ von M. Vulpius im Wechsel mit der Gemeinde. Domorganist Prof. Hans-Jürgen Kaiser spielte die Domorgel.

 

Alle Fotos: Manuel Wluka/Bistum Fulda

18.05.2013


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