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Bistum Fulda

Haushalt des Bistums Fulda 2015 vorgelegt

Diözesan-Kirchensteuerrat verabschiedete Haushalt

Umstieg auf doppelte Buchführung läuft

Fulda/Hanau/Kassel/Marburg (bpf). Der Kirchensteuerrat des Bistums Fulda hat auf seiner jüngsten Sitzung den Haushalt 2015 für das Bistum verabschiedet. Mit 141,6 Millionen Euro liegt das Etatvolumen rund 20,5 Millionen Euro über dem Ansatz des Jahres 2014. Im Vergleich zum Ergebnis 2013 ist es um rund 12,4 Millionen Euro höher. Das Bistum nimmt zur Zeit eine grundsätzliche Umstellung auf die doppelte Buchführung vor, die weit vorangekommen ist und die bisherige sogenannte kameralistische Verfahrensweise ablöst. Dem Kirchensteuerrat, der sich aus gewählten ehrenamtlichen Mitgliedern aus dem gesamten Bistumsgebiet zusammensetzt, obliegt seit seiner Gründung im Jahre 1972 die Beschlussfassung über den Haushalt der Diözese.

Haushalt des Bistums Fulda 2015 vorgelegt
Haushalt des Bistums Fulda 2015 vorgelegt
 

Vermögenslage des Bistums Fulda
Der seit April amtierende Vorsitzende des Gremiums, Philipp Zmyi-Köbel (Schwalmstadt), lobte die Arbeit der Finanzabteilung des Bistums Fulda und sprach davon, dass diese mit der Umstellung eine „Mammutaufgabe“ bewältigt habe. Der Leiter der Finanzabteilung, Finanzdirektor Gerhard Stanke, legte dar, dass 2015 wegen der guten konjunkturellen Lage ein Kirchensteueraufkommen von 99,66 Millionen Euro (70,39 Prozent des Haushaltsvolumens) zu erwarten sei, gab aber auch zu bedenken, dass die Zahl der Kirchenaustritte zugenommen habe, nicht zuletzt wegen der Umstellung des Einzugsverfahrens bei der Kirchensteuer auf Kapitalerträge. „Wir müssen jetzt unser Eigenkapital stärken, denn ab 2019/2020 wird der demographische Wandel zu erheblichen Einnahmerückgängen führen, und auch die konjunkturelle Lage kann sich jederzeit verschlechtern.“ Eine Bilanz gibt es bisher aufgrund der kameralistischen Buchführung noch nicht; sie wird für das zu Ende gehende Jahr 2014 nach dem Willen des Kirchensteuerrats im Laufe des Jahres 2015 veröffentlicht.

Die erstmalige Bewertung des Immobilienvermögens der Diözese ist noch nicht abgeschlossen, soll aber im Laufe des Rechnungsjahres 2015 vorliegen. Wie der Sprecher des Haushaltsausschusses, Hans-Joachim Frohnapfel (Fulda), ausführte, könne das Bistum Fulda 2015 zusätzlich zu den Kirchensteuereinnahmen auf rund 6,76 Millionen Euro an Kapitalerträgen aus seinen Finanzanlagen zurückgreifen. Dazu kommen Staatsleistungen der Bundesländer Hessen und Thüringen von insgesamt 8,58 Millionen Euro. Die Aufwendungen erhöhen sich im Haushaltsjahr 2015 gegenüber dem Vorjahresansatz um rund 9 Millionen auf 130,55 Millionen Euro. Die gute Ertragslage führt dazu, dass das Bistum die Mittel für den interdiözesanen Kirchensteuerausgleich (sogenanntes Clearing-Verfahren), bei dem das Bistum Fulda Nettozahler ist, von 8,5 auf 13 Millionen Euro erhöhen musste; gleichfalls erhöhen sich die Personalkosten, und die Zuweisungen an die Kirchengemeinden konnten beispielsweise zur Finanzierung der Kindergärten und sonstiger pfarrlicher Aktivitäten um über 800.000 Euro erhöht werden.

Transparenz und missionarischer Aufbruch
Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke dankte dem Kirchensteuerrat und den Abteilungen des Bischöflichen Generalvikariats in Vertretung von Bischof Heinz Josef Algermissen für die Einbringung ihrer Kompetenzen und die Hilfe bei der Balance zwischen Ausgaben und vorhandenen Finanzmitteln. „Die Kirchensteuerverwendung sollte für die Kirchenmitglieder transparent und sichtbar sein“, unterstrich der Generalvikar. Der für 2014 zu erwartende Anstieg an Kirchenaustritten infolge der schlecht kommunizierten Änderung des Verfahrens zum Einzug der Kapitalertragssteuer zeige auch, dass sich die Bindung vieler Menschen an die katholische Kirche gelockert habe. Die Rückgewinnung von Vertrauen und das Zugehen auf der Kirche Fernstehende bezeichnete Prof. Stanke als eine Herausforderung an die Pastoral der Kirche. „Es ist notwendig, missionarische Initiativen zu entwickeln und das Evangelium auf den Leuchter zu stellen.“ Dazu gehöre auch, dass in Vorbereitung auf die Wahl der Pfarrgemeinderäte im November 2015 alle Kirchenmitglieder mit einem informativen Brief über die Arbeit der Kirche angeschrieben würden. Zu guter Letzt rief der Generalvikar dazu auf, die Not der Flüchtlinge, die in Deutschland Zuflucht suchten, mitzutragen und sie willkommen zu heißen.

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Der Haushalt 2015 im Einzelnen:

Pastorale und soziale Aufgaben der Kirche vor Ort
Der Bistumshaushalt 2015 stellt die Seelsorge an den Menschen an die erste Stelle. Hohe Priorität hat hierbei die Pfarrseelsorge. Ein großer Teil der Einnahmen fließt daher den 304 Kirchengemeinden des Bistums zu. Als Schlüsselzuweisungen werden den Kirchengemeinden insgesamt 16,7 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Hierin sind Kostenzuschüsse für Kindergärten und Pfarrsekretärinnen von 9 Millionen Euro enthalten. Für die Personalkosten der Pfarrer, Kapläne, Diakone und Gemeindereferentinnen sind 23,45 Millionen Euro veranschlagt. Für die Kirchengemeinden werden insgesamt 46,89 Millionen Euro aufgewandt, damit sie ihre vielfältigen pastoralen Aufgaben erfüllen können. Rechnet man die Ausgaben für besondere Seelsorgsbereiche – darunter die Jugendseelsorge mit 1,42 Millionen Euro und die Krankenseelsorge mit 1,92 Millionen Euro – hinzu; insgesamt fließen 54,09 Millionen Euro (54,28 Prozent der Kirchensteuer) in Kirchengemeinden und Seelsorge.

Wichtiger kultureller Beitrag der Kirche
Das Bistum Fulda unterhält drei eigene Schulen in Amöneburg, Fritzlar und Hanau, für die im Haushalt 2015 inklusive Personalkosten 19,35 Millionen Euro veranschlagt werden. Hiervon trägt das Bistum nach Abzug aller Refinanzierungen 6,7 Millionen Euro aus Kirchensteuermitteln. Katholische Schulen in Trägerschaft von Ordensgemeinschaften werden mit rund 2,47 Millionen Euro unterstützt. Für die Erteilung des Religionsunterrichts werden 1,7 Millionen Euro geleistet. Für die theologische Aus- und Fortbildung sind 2,67 Millionen Euro vorgesehen. Im Rahmen der Erwachsenenbildung werden 2,27 Millionen Euro aufgewandt. Für die vielfältigen Bildungs- und kulturellen Aufgaben des Bistums Fulda stehen insgesamt 30,86 Millionen Euro zur Verfügung. Dies entspricht 21,8 Prozent des Gesamthaushalts.

Caritative Einrichtungen und katholische Verbände
Im Jahr 2015 sind im sozialen Bereich 8,34 Millionen Euro veranschlagt. Dies sind rund 8,37 Prozent der Kirchensteuer. Hauptträger kirchlicher Sozialarbeit ist der Diözesan-Caritasverband mit seinen Unterverbänden in Fulda – Geisa, Hanau, Kassel und Marburg. Er erhält als Zuweisung des Bistums 3,23 Millionen Euro. Die Ortsverbände des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) werden mit 1,48 Millionen Euro unterstützt. Ein großes Anliegen ist der Schutz des ungeborenen Lebens. Der bischöfliche Hilfsfonds für Mütter in Not unterstützt Frauen in Not- und Konfliktsituationen. Er erhält auch im neuen Haushalt wieder 800.000 Euro. Die katholischen Vereine und Verbände werden mit 823.000 Euro unterstützt.

Weltkirche im Blickpunkt
Kirche macht nicht an den Grenzen des eigenen Bistums halt. Die Gemeinschaft der Bistümer Deutschlands – der Verband der Diözesen (VDD) – nimmt beispielsweise gesamtkirchliche Aufgaben aller Bistümer wahr. Solche sind etwa die Förderung von Entwicklungsprojekten, die Unterstützung der Missions- und Sozialarbeit der Weltkirche und die Hilfen für die Diaspora. Alle Bistümer zahlen eine Umlage an den Verband der Diözesen. Sie beträgt 2015 für das Bistum Fulda 3,05 Millionen Euro. Zusätzlich bringt die Diözese weitere 0,46 Millionen Euro für Mission und Entwicklungshilfe auf.

15.12.2014


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