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Bistum Fulda

Folgenschwere Gottvergessenheit in unserer Zeit

Bischof Algermissen predigte am Pfingstsonntag im Fuldaer Dom

Fulda (bpf). „Viele setzen heute auf die Kunst des Machens, ohne Grenzen zu wahren. Wenn ein immer dichterer Vorhang vor den Himmel gezogen und die Emanzipation von Gott zum Programm erklärt wird, hat das fatale Folgen.“ Dies unterstrich Bischof Heinz Josef Algermissen am Pfingstsonntag im Fuldaer Dom. In einem festlichen Pontifikalamt verwies der Oberhirte auf die zentrale Frage, wohin der Mensch gehe, wenn er sich von Gott abgewandt habe. „Der Mensch wird immer mehr sein eigenes Experiment. Alles wird technisch produzierbar. Er produziert sich letzten Endes selbst.“ Ein extremer Selbstgestaltungswille versuche, den Menschen vom vorgeburtlichen bis zum sterbenden Leben formend zu beherrschen. „Wer dem widerstehen will, kann das, wenn es zum Schwure kommt, nur im Namen Gottes!“, stellte Algermissen heraus.


Zu Beginn seiner Predigt hatte der Bischof an die Sprachverwirrung nach dem Turmbau zu Babel erinnert und auf ihre zweifache Bedeutung hingewiesen: zum einen, dass sie eine Urfrage der Menschheit beantworten wolle, und zum anderen, dass sie das Gegenstück zum Pfingstereignis darstelle. Die Bibel wolle mit dieser Geschichte nicht die Linguistik ersetzen und die Entstehung der Sprachen erklären. Es gehe vielmehr um die Frage: „Warum verstehen die Menschen einander nicht? Woher ihre Zerrissenheit, Uneinigkeit und Friedlosigkeit?“ Die Antwort sei: „Ursache ist die Überheblichkeit des Menschen, der sich an die Stelle Gottes setzen möchte, der Abfall von Gott“, hob Algermissen hervor. Der Turm zu Babel, ein Stufenturm, sei ausgegraben worden; er habe eine Grundfläche von 90 mal 90 Metern gehabt und sei 90 Meter hoch gewesen. „Er war aufgebaut in sieben Stockwerken, die sich nach oben verjüngten; das oberste schloss das Heiligtum einer Mondgöttin ein: verständlich, dass die Israeliten in der babylonischen Gefangenschaft im Turm von Babel den Inbegriff des Götzendienstes sahen und das Symbol einer von Gott abgewandten Welt.“


Babel als Stätte des Ungeistes menschlicher Überheblichkeit habe sein Gegenstück gefunden im pfingstlichen Jerusalem, fuhr der Oberhirte fort. In Babel habe höchste menschliche Anstrengung, in Jerusalem das Gebet des Vertrauens in Erwartung des Gottesgeistes vorgeherrscht. In Babel habe es die Zerstreuung der Menschen gegeben, die sich entzweiten, in Jerusalem Heilung durch die Kraft des göttlichen Geistes. „Pfingsten markiert den Anfang einer neuen Menschheit. Aber, so glauben wir, Gottes Geist als Finger Gottes, der uns führt, schenkt nicht nur den Anfang, er wird auch die Vollendung bringen“, so der Bischof. Mittelalterliche Mönche hätten das Pfingstgeschehen so dargestellt: die Apostel zusammen mit Maria dicht gedrängt in einem Kreis. Wie züngelndes Feuer komme der Gottesgeist auf sie herab. Er wirke als „Kraft aus der Höhe“, die sich in dem kleinen Kreis konzentriere, aber dann zur Sendung in alle Welt hinein treibe, was die Geburtsstunde der Kirche sei. „Ich vertraue darauf, dass dieser Atem als Lebensprinzip der Kirche uns immer wieder zu Hilfe kommt“, so Bischof Algermissen zum Schluss.

26.05.2015


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