Fulda. Der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars Fulda ist ein interessanter Fund gelungen: Einige deutschsprachige Pergamentstücke aus dem 14. Jahrhundert mit Resten von „St. Anselmi Fragen an Maria“. Dieser Passionstraktat, der dem großen Theologen und Philosophen des Mittelalters, Anselm von Canterbury, zugeschrieben wird, war ein „Bestseller“ seiner Zeit. Nach inbrünstigem Beten erscheint Anselm die Gottesmutter in einer Vision. Er bittet sie um einen genaueren Bericht über die Passion Christi und befragt sie nach ihren Schmerzen. Die Texttradition, die das Leiden Marias als Schmerzensmutter (mater dolorosa) anschaulich beschreibt, setzt im 12. Jahrhundert an. Das vorliegende Werk ist der einzige überlieferte Passionstraktat in Dialogform und war sowohl in lateinischer als auch in deutscher Sprache verbreitet und hat bereits im 13. Jahrhundert Versbearbeitungen erfahren.
Von einer solchen deutschsprachigen Versfassung haben in der Bibliothek drei kleine Bruchstücke überlebt, die in den Einband einer Inkunabel eingeklebt, sozusagen „recycelt“ waren. Sie wurden bei einer genaueren Sichtung der Inkunabelsammlung der Bibliothek jüngst wiederentdeckt. Nach ihrer Restaurierung werden die drei hochinteressanten und forschungsrelevanten Fuldaer Stücke erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert. Zu sehen sind sie vom 28. Juli bis 7. August im Ausstellungsraum der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars (Domdechanei 4, 1. OG) zu folgenden Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Freitag von 9 bis 12.30 Uhr und Mittwoch, Donnerstag von 14 bis 17 Uhr. Weitere Informationen unter Tel. 0661/87-531, Internet: www.bib.thf-fulda.de.
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