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Bistum Fulda

Gottes Wort beherzigen

Bischof Algermissen bei Schneefest in Schleid

Schleid (bpf). Wer Gottes Wort beherzigt, wird auch heute von den Menschen verstanden, betonte der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen am Mittwoch beim traditionellen Schneefest in Schleid und führte aus, was das bedeutet: „wenn wir wie Maria zu finden sind bei den Menschen, in denen Jesus Christus selbst heute noch leidet: bei den Kleinen und Notleidenden, bei den Kranken und Sterbenden, bei den Alleingelassenen und Vergessenen, bei den durch körperliche und seelische Gewalt Missbrauchten, bei den Flüchtlingen und Obdachlosen.“ Wenn man bei den Armen aushalte, werde das Wort Jesu lebendig: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“, unterstrich Algermissen in seiner Predigt in dem feierlichen Pontifikalamt. Die Gottesmutter Maria unter dem Kreuz ihres Sohnes Jesus Christus sei für die Kirche schon immer ein Abbild und Vorbild. Die Gläubigen sollten am „Herzschlag Mariens“, die ihre Mutter und Schwester im Glauben sei, Maß nehmen, damit die Menschen in ihrer Umgebung erkennen könnten, „wes Geistes Kinder wir sind“.

Die Heilige Schrift spreche oft vom Herzen, wo das Wesen des Menschen gemeint sei, so der Bischof zu Beginn seiner Predigt. „Herz ist das, was den Menschen ausmacht, wo Gott ihn anrührt. Darum spielt das Herz im Glauben und in der Sprache des Glaubens eine wichtige Rolle.“ Beim Herzen als empfindlichstem Organ könnten ernste Rhythmus-Störungen lebensbedrohliche Folgen haben, auch im Glauben. Bischof Algermissen erinnerte an eine Szene aus dem Lukasevangelium, in der eine Frau in bester Absicht Maria lobte, weil sie zur Mutter Jesu erwählt war. Ein Mensch sei dann selig zu preisen, wenn er Gottes Wort höre und befolge, so antwortete Jesus. Man könne dies geradezu den Rhythmus, den „Herzschlag“ des Glaubens nennen, den Jesus allen, auch seiner Mutter, vorgegeben habe.

Wenn man Maria auf ihrem Glaubensweg begleite, sehe man, dass sie diesen Rhythmus, den Jesus ihr vorgab, von Anfang an aufgenommen habe. Zum ersten Mal begegne man Maria in Nazareth, beim Besuch des Engels. „Was Maria zu allererst hört, ist Gottes großartige Zusage: Ich bin bei dir.“ Erst dann kündige der Engel ihren Auftrag an, Gottes Sohn zur Welt zu bringen. „Was wäre geschehen, hätte Maria damals nicht hingehört, nicht in sich Platz geschaffen für Gottes Wort, für seinen Anruf? Gottes Heil wäre uns allen verschlossen geblieben“, stellte der Oberhirte heraus. Anschaulich komme dies in ostkirchlichen Marienikonen zum Ausdruck. Auf der Höhe des Herzens Mariens sei auf ihrem dunklen Kleid ein großer goldener Kreis gemalt, in dem die kleine Gestalt des Jesuskindes sichtbar werde. „Soll Gott im Menschen ankommen, müssen wir ihm in unserem Herzen erst einmal Raum schaffen.“ Dies sei nicht einfach, denn das Herz der Menschen sei voll mit eigenen Gedanken und Plänen, mit Fragen und Sorgen, mit Wünschen und Vorstellungen. Maria fordere dazu auf, dies alles zur Seite zu legen. „Wer Gott hören will, muss selbst auf–hören.“ Auf Gottes Wort hören – so heiße der erste Herzschlag, den Jesus im Evangelium nenne.

Doch der Herzrhythmus habe zwei Schläge: Gottes Wort befolgen heiße der zweite, fuhr der Bischof fort. Bei den ostkirchlichen Marienikonen zeige sich die Gestalt Jesu m großen goldenen Kreis, der an der Stelle des Herzens Mariens stehe. Damit werde deutlich, dass Marias Rolle sich nicht darin erschöpft habe, dass sie einmal Gottes Wort in sich aufgenommen und der Welt den Erlöser geboren hat. „Sie hat sich Gottes Wort so ‚zu Herzen genommen’, dass sie ihr ganzes Leben daran ausrichtet; sie tritt selbst in die Nachfolge ihres Sohnes, des menschgewordenen göttlichen Wortes.“ Das Wort Gottes befolgen sei für jeden Christen eine Lebensaufgabe. Geradezu tragisch habe Maria sodann Gottes Wort unter dem Kreuz befolgt, als fast alle Jünger aus Furcht oder Feigheit davongelaufen waren. „Maria aber lässt ihren Sohn in der Stunde der größten Not nicht allein, auch wenn sie sein Schicksal dadurch nicht wenden kann.“ Sie habe mit ansehen müssen, wie ihr Sohn gefoltert und getötet wurde, und sei darin vielen Müttern heutzutage gleich.

05.08.2015


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