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Bistum Fulda
Ökumenischer Schöpfungstag im Nationalpark Kellerwald

Zurück ins Paradies?

Ökumenischer Schöpfungstag im Nationalpark Kellerwald fragte nach der Verantwortung der Menschen für die Schöpfung

Kassel/Fulda (ekkw/bpf). Unter dem Motto „Zurück ins Paradies?“ fand Anfang September der ökumenische Schöpfungstag im Nationalpark Kellerwald-Edersee statt. Zu diesem Tag hatte die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Hessen-Rheinhessen in das Nationalparkzentrum eingeladen. Deren Vorsitzender, Pfarrer Jörg Bickelhaupt aus der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, erläuterte zu Beginn das diesjährige Motto: „Zurück in das Paradies“ – diese uralte menschliche Sehnsucht werde in den Schöpfungsberichten der Bibel angesprochen. Die Bibel mache dabei auch das Spannungsverhältnis im Umgang mit der Natur deutlich. Gott beauftrage den Menschen damit, sich die Schöpfung „Untertan zu machen“ und sie „zu bewahren“. Dabei sei zu hinterfragen, inwieweit der Mensch selbst ein Paradies „schaffen“ könne, inwieweit Natur durch den Menschen „machbar“ sei.

Im Mittelpunkt des Programms stand ein ökumenischer Gottesdienst, der von Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez, Bistum Fulda, und Propst Helmut Wöllenstein, Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, gehalten wurde. „Zurück ins Paradies, das ist eine große Sehnsucht“, stellte Propst Wöllenstein in seiner Predigt fest. Diese Sehnsucht spiegele sich in der Naturverbundenheit der Deutschen wider. Allerdings beobachte er eine Diskrepanz zwischen dieser Sehnsucht und dem Alltag, in dem Natur verbraucht und zerstört werde. Wöllenstein zufolge verhindert der Lebensstil der Wohlstandsgesellschaft klare politische Entscheidungen. Aber, so der Propst wörtlich: „Gier, Konkurrenz, grenzenloses Wachstum können eben nicht die Maßstäbe sein mit denen unsere Zivilisation wirklich eine Zukunft auf diesem Planeten hat.“ Mit Blick auf den heutigen Veranstaltungsort bemerkte der Propst, dass man beim Besuch des Nationalparks Kellerwald lernen könne, die Natur „zu erforschen, zu respektieren, zu achten, ihre Bedingungen zu kennen, und auch aus dem Glauben die Verantwortung wahrzunehmen, die uns gegeben ist als denjenigen, die Gott am Anfang in seinen Garten gestellt hat, damit sie ihn bebauen und bewahren“.

Weihbischof Diez betonte mit Blick auf die Umweltenzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus, dass die Beziehung zur Umwelt nicht ohne Beziehung zum Mitmenschen gedacht werden könne. Franziskus verbinde die Krise der Schöpfung mit dem Kampf gegen die weltweite soziale Ungerechtigkeit, denn die Armen seien von der Umweltproblematik besonders betroffen: „Die Klage der Armen und die Klage der Erde, beides braucht unsere Antwort.“ Laut Franziskus gelte es, den Fortschritt neu zu definieren durch einen neuen Lebensstil bei gegenseitiger Achtung, der Solidarität mit den Armen und der Schöpfung. Weihbischof Diez folgerte daraus: „Die ‚Kultur der Achtsamkeit‘ schafft auf Erden kein neues Paradies, lässt aber die gesamte Schöpfung zu einem gemeinsamen Haus werden, in der Natur und Menschen aufatmen und Gott dankbar sein können für seine Liebe.“

Nach Ansicht des Umweltschutzbeauftragten der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Pfarrer Uwe G. W. Hesse, war der Nationalpark Kellerwald-Edersee als Veranstaltungsort gut gewählt. Das Grundanliegen des Nationalpark sei es, den vorhandenen Lebensraum mit der hier angepassten – und teils bedrohten – Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen aufrechtzuerhalten. In seinem Vortrag über „Biodiversität in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung“ machte Hesse deutlich, dass der verantwortungsvolle Umgang mit der Schöpfung nicht nur im Grundsatz ein kirchliches Anliegen sei; konkret gelte es, auch in der Landwirtschaft durch eine Erhaltungszucht verschiedener Nutztierrassen die bedrohte Artenvielfalt zu bewahren. Beides – der Artenschutz und die Erhaltungszucht – dienten der Erhaltung einer alten Natur- und Kulturlandschaft und könnten einander bereichern.

08.09.2015


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