Fulda. Mit der Aufführung von Werken französischer Komponisten werden die Chöre am Fuldaer Dom unter der Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber erneut einen „frischen“, unkonventionellen und besonderen Akzent setzen. Das gilt besonders für „Psalm 47“ von Florent Schmitt. Der Komponist aus der Jahrhundertwende fordert von den Musikern dabei alle Kräfte; Orchester, Chor und Sopranistin müssen alles geben. „Gloire au Seigneur!“ - „Ehre sei dem Herrn!“ beginnt der 47. Psalm (Uraufführung 1906); und so gestaltet Schmitt auch seinen gesamten „Königspsalm“: wie ein monumentales Triumphlied zur Ehre Gottes, das neben sensiblen Passagen immer wieder in einen „unbändigen“, faszinierenden Klangrausch mündet. Eröffnet wird das Konzert mit der Vertonung des 137. Psalms „An den Strömen von Babel, da saßen wir und weinten“ von Joseph Guy Ropartz, ein Komponist, der im Fuldaer Dom kein Unbekannter ist. Der Psalm 137 gehört zu den großartigsten Klagepsalmen, er wurde immer wieder von bedeutenden Komponisten vertont. Bei Ropartz ist die „Klage der Exilanten“, das „Heimweh nach dem Zion“ eine Komposition für Chor, groß besetztes Orchester und Orgel. Es ist ein Werk von erhabenem Ernst mit starken dramatischen Momenten.
Zwischen den beiden Werken von Schmitt und Ropartz wird das „Stabat mater“ von Francis Poulenc aufgeführt. Der Stabat-mater-Text möchte einem Beter die unsäglichen Schmerzen der unter dem Kreuz ihres Sohnes stehenden Gottesmutter Maria bewusst machen. Da die Dichtung fast ausschließlich auf den Ausdruck von Klage, Schmerz und flehentliches Bitten bezogen ist, steht jeder Komponist eines Stabat mater vor dem Problem, dennoch eine Vielfalt an musikalischen Ausdruckscharakteren zu entwickeln. Im Vergleich mit zahlreichen bedeutenden Stabat-mater-Kompositionen wählt Poulenc eine absolut unkonventionelle Ausdruckwelt für sein Werk, das im Jahr 1950 entstand. Die zwölf Sätze für Solosopran, fünfstimmigen Chor und Orchester präsentieren ein buntes Gemisch verschiedener Stimmungen von bedrückender Ernsthaftigkeit über zorniges Stampfen bis hin zu versonnenem Entzücken und beschwingter Freude.
Es musizieren Heidrun Kordes (Sopran), die Jenaer Philharmonie, der Domchor Fulda und der Jugendkathedralchor Fulda unter der Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber. Die Karten sind im Vorverkauf erhältlich bei den Chören am Fuldaer Dom, Eduard-Schick-Platz 3, 36037 Fulda, Tel. 0661/87-390, E-Mail: choere-am-dom@bistum-fulda.de , Internet: www.domchor-fulda.de .
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