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Bistum Fulda

Das Gewissen und der Umgang mit Flüchtlingen

Schülerseelsorge im Bistum Fulda gestaltet Vorhabenwoche Religion und Ethik an der Marie-Durand-Schule in Bad Karlshafen mit

Fotos: Bistum Fulda / Marie-Durand-Schule
Fotos: Bistum Fulda / Marie-Durand-Schule
 

Fulda/Bad Karlshafen (bpf). „Mir ist jetzt klar, dass das Gewissen nicht nur ein Wort ist, sondern viel mehr“, fasste ein Schüler der 8. Klasse sein Erlebnis der Vorhabenwoche zusammen. Die Lehrerinnen und Lehrer der Fachschaft Religion und Ethik der Marie-Durand-Schule Bad Karlshafen machten es sich in dieser besonderen Form der Projektwoche zur Aufgabe, der schwierigen und komplexen Frage nach dem Gewissen nachzugehen. Angesichts der aktuellen Situation in Europa verknüpften die Verantwortlichen das Thema „Gewissen“ mit den praktischen Konsequenzen im Umgang mit Flüchtlingen. Sabrina Niehenke und Sebastian Pilz von der Schülerseelsorge im Bistum Fulda unterstützten die Vorhabenwoche mit den Schülerinnen und Schülern der 8. Jahrgangsstufe. 

 

Den beiden Referenten war es ein Anliegen aus dem Alltag heraus, mit den Jugendlichen einen persönlichen Zugang zur Thematik zu finden. Konkrete Beispiele aus dem Miteinander in der Klasse und gruppendynamische Übungen dienten als Stütze bei den Überlegungen, in welchen Situationen das Gewissen bei jedem wahrzunehmen ist. Anhand aktueller Liedtexte und ausgewählter Kurzfilme erarbeiteten die Schüler, dass das Gewissen eine im Menschen grundgelegte Sehnsucht nach dem Guten ist. Zugleich wird es auch von außen – durch Eltern, Freunde, Lehrer – gebildet und geprägt. Das Gewissen hilft zudem bei Entscheidungen und beim Reflektieren vergangener Handlungen. Darüber hinaus diskutierten die Jugendlichen die Frage, in wieweit Gott durch das Gewissen spricht oder er in das menschliche Handeln eingreifen kann. 

 

Ihre Ergebnisse hielten die Schüler auf TapeArt-Plakaten fest. Diese künstlerische Form,   mit bunten Klebebändern ein Plakat zu gestalten, half das abstrakte Denken auf die Praxis und den alltäglichen Umgang mit Menschen und besonders Flüchtlingen zu beziehen. Untermauert wurde dies durch eine Begegnung mit Flüchtlingen: Zehn Migranten aus Syrien, Eritrea und Afghanistan besuchten an einen Tag die Marie-Durand-Schule. Jede Klasse kam mit den Flüchtlingen ins Gespräch und informierte sich über ihr Schicksal. Den gegenseitigen Austausch empfanden Schüler wie auch Flüchtlinge beiderseits als sinnvoll und hilfreich. Die Gespräche, Methoden und Überlegungen hatten Erfolg, sagte doch eine Schülerin am Ende der Woche: „Ich habe das Gewissen jetzt besser verstanden, weil es uns ‚an uns selbst‘ gezeigt wurde.“ 

 

Anlässlich des von Papst Franziskus ausgerufenen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit gab es in dem achtstündigen Schultag eine Zeit für Selbstreflexion und Meditation. Die Jugendlichen nutzten die Gelegenheit, sich mit Gewissensmoment in ihrem Leben auseinanderzusetzen. Dabei spielten besonders das Eingestehen von Fehlern und die Sehnsucht nach Vergebung eine zentrale Rolle. In Stille konnten die Schüler Situationen aufschreiben, die zu einem schlechten Gewissen geführt haben. Nach einer biblischen Reflexion über das Gleichnis vom barmherzigen Vater verbrannten sie die Zettel als Zeichen des Neuanfangs, um den Aufbruch zur Versöhnung mit den Mitmenschen und mit Gott zu verdeutlichen. Diese Zeit der Betrachtung empfanden sie als wertvoll. „Ich konnte einfach alles loslassen. Das war gut“, so die Reaktion einer Schülerin.


Die Mitwirkung der Schülerseelsorge bei der Projektwoche lobten nicht nur die Jugendlichen, sondern auch die Organisatoren und die Schulleitung der Marie-Durand-Schule. „Möglich ist dieses vielfältige und abwechslungsreiche Programm nur, weil die Schule uns erneut so herzlich aufgenommen und uns alle Möglichkeiten zur Gestaltung eingeräumt hat“, sagte Sabrina Niehenke, Referentin für Schülerseelsorge. „So können wir individuell auf jede Klasse zugehen, die Inhalte auf sie anpassen und dadurch für die Jugendlichen eine Tiefe erreichen, von der sie sich berühren und begeistern lassen.“

 

Dies zeigte sich auch in den Einzelgesprächen. Viele Schüler nutzten die Gelegenheit, mit den Referenten der Schülerseelsorge vertraulich und ganz persönlich auf einzelne Fragen ihres Lebens einzugehen. Dieses Angebot nutzten auch jene Schüler, die im vergangenen Jahr an der Vorhabenwoche mit den Referenten teilgenommen hatten. „Die große Resonanz von Schülern und Lehrern lohnt alle Mühen“, sagte Sebastian Pilz, Sachgebietsleiter der Schülerseelsorge im Bistum Fulda, zum Abschluss der Tage. „Diese Woche in der nördlichsten Region unseres Bistums mit ihren flächenmäßig großen Pfarreien ist uns ein wichtiges pastorales Anliegen. Es freut uns, dass unser Tun hier nachhaltig ist und wir wieder eingeladen sind“, so Pilz. Die nächste Vorhabenwoche im Frühjahr 2017 ist bereits schon wieder in Planung. 

 

Weitere Informationen über Projekte mit der Schülerseelsorge im Bistum Fulda und bei Interesse an Tagen religiöser Orientierung oder Kennenlerntagen beim Bischöflichen Generalvikariat Fulda, Sachgebiet Schülerseelsorge, E-Mail: schuelerseelsorge@bistum-fulda.de , Tel. 0661/87-265.


Sabrina Niehenke, Sebastian Pilz

14.03.2016


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Redaktion: Christof Ohnesorge

 

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