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Bonifatius-Musical: Bonifatius (Thomas Borchert, rechts) und Sturmius (Friedrich Rau, links) im Dialog. Foto: Bistum Fulda / M. Engel
 

Über Heilige und Menschen, die Spuren hinterlassen

Bonifatius-Gottesdienst im Fuldaer Dom – mit Bischof Gerber und Musik aus dem Musical

Vor dem Fuldaer Dom das Bonifatius-Musical, im Dom die Grablege des Heiligen: Bonifatius stand im Zentrum des Gottesdienstes mit Bischof Dr. Michael Gerber am Mittwochabend im Fuldaer Dom. Die Kernbotschaft: Heilige sind Menschen, die sich aktiv engagieren, auch schwierige Herausforderungen annehmen und im Leben Spuren hinterlassen.

Dass Heilige aus dem wirklichen Leben kommen, das wird im Bonifatius-Musical in einem Dialog gleich zu Beginn der Aufführung deutlich: „Wir sind Menschen – und keine Heilige, das macht es manchmal etwas kompliziert“, sagt Bonifatius zu Sturmius – und damit auch zu einem weiteren späteren Heiligen.

 

Heilige sind nicht irgendwann fertig

In dem Musical zeigen die Heiligen ihre besondere Begnadung nicht schon im Kindesalter, betonte Fuldas Bischof Dr. Michael Gerber in seiner Predigt. Sie seien auch nicht unbedingt von Jugend auf mit einem hohen Maß an Tugendhaftigkeit und religiöser Bildung ausgestattet.


„Heilige sind keine Schablonen, sondern Ringende – und damit uns sehr nahe“, machte Gerber deutlich: „Sie sind nicht irgendwann fertig. In der Auseinandersetzung mit den Herausforderungen entwickelt sich ihre Persönlichkeit. Was sie erleben, hinterlässt Spuren in ihrem Leben.“

 

Ein Musical, das provoziert

Die Handlung des Bonifatius-Musicals zeige dies unter anderen in der Figur des Sturmius, der nach dem Tod seines Mentors Bonifatius zu einer Lebensentscheidung kommen muss – nämlich wie es mit ihm weitergeht. Im Musical wird diese Entscheidung angestoßen durch seine Geliebte Alrun, die merkt, dass der Weg des Sturmius ohne sie weitergeht.


„Der Heilige, damals wie heute, ist ein Ringender im Dialog. Er findet sich ringend vor im Dialog mit seinen eigenen Grundkräften und mit den Mitmenschen“, so der Bischof. Und im Musical deute es sich an: „Zur Entscheidung gehört auch, dass angesichts dessen, was Sturmius und Alrun miteinander erlebt haben, eine Verantwortung füreinander bleibt.“

 

„Gib mir Kraft“

Im Anschluss an die Predigt sang Bonifatius-Hauptdarsteller Thomas Borchert „Gib mir Kraft, Herr“, eines der zentralen Liedelemente aus dem Musical. „Darin hallt für mich das wider, was heute unsere Sendung ist“, betonte Bischof Gerber: „Für uns als Kirche, für mich als Person, aber auch Bischof hier in Fulda, wie für alle Menschen, die heute um heilende und heiligende Wege ringen.“

Nach dem Gottesdienst gab es im Domgarten bei einem kleinen Abendimbiss Gelegenheit zu Begegnung und Austausch. Das Bonifatius-Musical wird noch bis Samstag (31. August), jeweils um 20.30 Uhr, auf dem Fuldaer Domplatz aufgeführt.

 

Bilder: Bistum Fulda / Marzena Seidel

29.08.2024


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