Und damit als jemand, der im Dom St. Peter für Ruhe und Ordnung während der Gottesdienste sorgt. Eine Tradition, die bislang sehr gut ankommt. Denn einen „Domschweizer“ hat es in Fritzlar auch früher schon gegeben, erinnert sich Drößler an seine Kindheit. Vor etwas über 15 Jahren habe dann Werner Fuhrmann das Ehrenamt aufgegeben, und danach war niemand mehr auf die Idee gekommen, im übertragenen Wortsinn „den Stab zu übernehmen“. Bis Anfang kommenden Jahres Arno Kuhaupt beim gemeinsamen Abschmücken des weihnachtlichen Schmuckes in der Sonntagssakristei das Gewand hängen sah und Thomas Drößler zur Anprobe überreden konnte.
Erste Pläne, den „Domschweizer“ in Fritzlar zu reaktivieren, wurden angesichts des Hessentags-Rummels zur Seite geschoben – bis die Idee einige Monate später wieder aktuell wurde. „Diesmal beim Aufstellen des Weihnachtsbaumes“, schmunzelt der 63-Jährige. Das Gewand passte (fast), musste um etwa zehn Zentimeter gekürzt werden – und Drößler präsentierte sich passend an Heiligabend Dompfarrer Patrick Prähler. „Das war eine großartige Überraschung“, erinnert er sich und freut sich über den Impuls aus seiner Gemeinde. Hinzu kommt, dass Tradition hochgehalten werde und man sehr stolz auf gut 1300 Jahre Kirchengeschichte sei.
Seine Premiere hatte Drößler an Heiligabend und danach bei ausgesuchten Gottesdiensten wie Ostern oder dem Requiem für den verstorbenen Papst Franziskus. Seine Aufgaben? Er geht beim Ein- und Auszug voran und steht während der Messe am Haupteingang, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Seinen imposanten Stab habe er indes nur symbolisch dabei, unterstreicht der gebürtige Fritzlarer, der sich auch im Verwaltungsrat der Domgemeinde engagiert. Das unterscheidet ihn von früher, denn da wurde der Stab auch benutzt, um die Gemeinde darauf hinzuweisen, nicht zu laut zu sein. „War dies trotzdem der Fall, hat der ,Domschweizer‘ mit dem Stock auf den Boden gehämmert“, ergänzt Pfarrer Prähler.
Die Rolle als „Domschweizer“ wird sich Thomas Drößler vielleicht bald mit dem anfangs erwähnten Arno Kuhaupt teilen. Und vielleicht folgen ja noch andere dem Beispiel des 63-Jährigen, dem es sichtlich Freude bereitet, sich auch auf diese Weise für die Fritzlarer Domgemeinde ehrenamtlich zu engagieren.
Stichwort
„Domschweizer“
Der Begriff „Domschweizer“ stammt
aus der katholischen Tradition, insbesondere aus dem Umfeld großer Kathedralen
(Dome), wie etwa dem Kölner Dom oder dem Mainzer Dom. Die Bezeichnung leitet
sich von „Schweizer“ im Sinne eines Wachmanns oder Türstehers ab – ein
historischer Begriff, der ursprünglich auf die päpstliche Schweizergarde
zurückgeht .
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