„Ich rechne nach den Erfahrungen anderer Bistümer damit, dass der Bericht uns wichtige Erkenntnisse zur Vergangenheit bringen, aber auch Impulse für die Zukunft vermitteln wird“, betonte Bischof Dr. Michael Gerber bereits vorab in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). „Nur wer kritisch auf die eigene Vergangenheit zurückblickt, kann zuversichtlich in die Zukunft schauen“, so der Bischof.
Die Aufarbeitung geschehe dabei nicht aus äußerem Druck, sondern aus einem inneren Selbstverständnis heraus: „Wenn wir als Kirche uns der Aufarbeitung nur wegen des gesellschaftlichen Drucks stellen würden, wäre dies zu wenig“, so Bischof Gerber. „Das geschieht vielmehr aus unserem eigenen Selbstverständnis heraus – aus Respekt vor den Betroffenen und im Bewusstsein unserer Verantwortung.“
Die Unabhängige Kommission wurde 2021 gegründet. Sie arbeitet vollständig unabhängig von der Diözesanleitung. Die Kommission orientiert sich an bundesweit einheitlichen Standards, die gemeinsam von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs entwickelt wurden. Die Kommission ist multiprofessionell besetzt, unter anderem mit Fachleuten aus Justiz, Sozialarbeit, Wissenschaft und öffentlicher Verwaltung. Auch Betroffene selbst sind in die Arbeit eingebunden. Vorsitzender ist der Jurist und frühere Fuldaer Oberbürgermeister Gerhard Möller.
Die Kommission tagte regelmäßig im Bonifatiushaus in Fulda. Ihre Arbeit konzentrierte sich auf zwei zentrale Schwerpunkte: das systematische Sichten und Auswerten von Personalakten seit 1945 sowie das vertrauliche Anhören von Betroffenen und Zeitzeugen. Unterstützt wurde die Kommission dabei von mehreren pensionierten Kriminalbeamten, die ihre Erfahrung in der Analyse großer Aktenbestände eingebracht haben.
Die Veröffentlichung des Abschlussberichts ist kein Endpunkt, sondern ein wichtiger Meilenstein in einem langfristigen Prozess. Das Bistum Fulda hat in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Maßnahmen zur Prävention und Intervention etabliert, darunter Schutzkonzepte in Kirchengemeinden, Schulungen, Leitlinien sowie unabhängige Ansprechpersonen für Betroffene. Die Arbeit wird kritisch begleitet vom gemeinsamen Betroffenenbeirat der Bistümer Fulda und Limburg.
„Die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist
schmerzhaft, aber Voraussetzung dafür, Zukunft gestalten zu können“, so Bischof
Gerber. „Als Kirche lernen wir in diesen Jahren erneut, wie notwendig es ist,
sich der Realität zu stellen und daraus konkrete Konsequenzen zu
ziehen.“
Weitere Informationen und Kontaktzur Unabhängigen Kommission gibt es im Internet unter: www.nur-mit-mut.de
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