Heilig Geist Vellmar

Ostern 2020 mal etwas ANDERS

Liebe Christinnen und Christen,


in dieser Woche werden wir die Kar- und Ostertage begehen, das wichtigste Fest der Christen, das Fest der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus. Am Sonntag danach oder an einem der darauffolgenden Sonntage werden traditionell nach altem Brauch in vielen Gemeinden Konfirmation bzw. Erstkommunion gefeiert.
Feierliche Gottesdienste und wunderbar eindrückliche Liturgien umrahmen diese festlichen Tage, vom Einzug in Jerusalem am Palmsonntag über die Feier des letzten Abendmahls am Gründonnerstag und des Gedenkens des Leidens und Sterbens Christi am Karfreitag bis hin zur geheimnisvoll mystischen Lichtfeier der Auferstehung in der Osternacht.


Eigentlich. Aber in diesem Jahr ist alles anders.


Wir können nicht an den österlichen Tagen in der Kirche zusammenkommen und gemeinsam feiern. Es gibt keine festlichen Gottesdienste, nur leere Kirchen. Und Erstkommunionen und Konfirmationen sind bis auf weiteres verschoben. Das Coronavirus sorgt dafür. Die Infektionsgefahr ist einfach zu groß, wenn Menschen in größerer Anzahl zusammen-kommen.


Also fällt Ostern dieses Jahr aus? Nein! Auf gar keinen Fall! Es ist nur anders. Und doch wieder nicht.

Ganz anders ist der äußere Rahmen. Er wird uns durch die Umstände aufgezwungen. Wir können sie nicht ändern. Also: keine festlichen Gottesdienste, keine Zusammenkünfte in der Kirche, nicht mal der österliche Ausflug mit den Kindern zu Oma und Opa ist möglich. Stattdessen stecken wir zu Hause fest. Und das schon seit Wochen.
Aber im Inneren bleibt Ostern, was es ist, immer war und immer sein wird: DAS Fest der Christenheit. Nicht etwa Weihnachten, wo noch fast jeder weiß, dass das was mit dem Christkind zu tun hat. Ostern ist unser Fest. Ohne Ostern gäbe es uns Christen überhaupt nicht. Ohne Ostern wäre das ganze Leben, das ganze Leiden und das Sterben Christi sinnlos. Und damit auch das Leben, das Leiden und das Sterben jedes Menschen.
Und deswegen möchte ich Sie nicht nur einladen, sondern wirklich auffordern und ermuntern, auch in diesem Jahr Ostern zu feiern. Und zwar jetzt erst recht Ostern ganz bewusst als Fest des Glaubens, als unser Fest zu feiern, auch stellvertretend für alle, die nichts mit unserem Ostern anfangen können und die doch auch in dieser Zeit ein wenig Hoffnung brauchen.


So wünsche ich Ihnen, dass wir - trotz all der Bilder und Nachrichten von Leid und Not, die uns in diesen Tagen erreichen – das Osterfest auch in der Situation, in der wir uns jetzt befinden, bewusst begehen und feiern.


Bitten wir dazu den Auferstandenen, dass er unsere Wege, unsere Anliegen und unsere Hoffnungen begleitet, hier und heute und alle Tage unseres irdischen und österlichen Lebens.


Gesegnete Kar- und Ostertage wünschen Ihnen
Andreas Schreiner, Pfarrer
Sandra Bonenkamp, Gemeindereferentin
Michelle Jestädt, Gemeindeassistentin
Heribert Kirchhoff, Pfarrer i.R.

 

Impulse

Moment mal... Eine Betrachtung zu Karfreitag

Wie können wir ernstlich meinen, Gottes Willen verstehen zu wollen? In diesen Tagen, über die Papst Franziskus auf dem menschenleeren Petersplatz vor dem Pestkreuz sagte: „Tiefe Finsternis hat sich auf unsere Straßen und Städte gelegt, sich unseres Lebens bemächtigt und alles mit einer ohrenbetäubenden Stille und trostlosen Leere erfüllt, die alles im Vorbeigehen lähmt.“


Am Karfreitag ist unser Blick auf den durchbohrten, leidenden und sterbenden Jesus gerichtet. Wir sind eingeladen allein oder doch auch zumindest in gedanklicher Verbundenheit seinen Weg mitzugehen.


Im Schauen auf das Kreuz, der Leidensgeschichte Jesu (Joh.18,1-19,42) erschließt sich für uns Christen der Sinn. Es erscheint Gottes Gnade, Gottes Stärke, Gottes Treue. Sie kommt beispielsweise da ans Licht, wo Menschen trotz Kontaktsperre über die digitalen Medien und Telefon mit ihren Angehörigen in Verbindung bleiben, Pflegekräfte und Ärzte bis zur Erschöpfung arbeiten, Jugendliche, Verwandte und Nachbarn für Risikogruppen Einkäufe und Erledigungen übernehmen oder ein gutes Wort über den Gartenzaun gesprochen wird.


Ein Gott des Lebens wirkt genau da, wo er nicht Endlichkeit, Tod und Krankheit überspielt, sondern durch sie hindurchgeht. Da verliert, Angst, Tod und Leid jede Bedrohlichkeit und seine Macht. Dass Gott uns, in unserem Alltag und im Dienst füreinander nahe ist, wird auch deutlich in dem alten Choral „O Haupt voll Blut und Wunden “von Paul Gerhard. Hier heißt es in der 5.Strophe:


„Ich will hier bei Dir stehen,
verachte mich doch nicht.
von Dir will ich nicht gehen,
wenn Dir Dein Herze bricht.
Wenn Dein Haupt wird erblassen
im letzten Todesstoß,
alsdann will ich Dich fassen
in meinem Arm und Schoß.“


Worte und Gedanken wie die Leidensgeschichte Jesu (Joh.18,1-19,42) von weit her, scheinen auf den ersten Blick nicht Gegenstand unseres Denkens, unserer Zeit globaler Verbindungen und allmächtiger Machbarkeit zu sein. In diesem Jahr aber bekommen sie für mich eine wirkliche Bedeutung und ergeben ohne viele Worte für mich einen neuen Sinn, einen letzten Sinn.


Lassen wir Gottes Zusage in dem leidenden Jesus auf uns wirken, insbesondere in dieser Zeit des Abbruchs, Umbruchs, Aufbruchs und Neubeginns.


Pfr.i.R. H. Kirchhoff

Osterimpuls von Pfarrer Schreiner

Wir feiern Ostern, auch wenn wir auf die gewohnten festlichen Liturgien der Kar- und Ostertage in diesem Jahr verzichten müssen. Stattdessen ist unsere eigene Verantwortung und unsere eigene Kreativität gefragt als Christen und getaufte Glieder der Kirche. Sie können etwa die Gottesdienste im Fernsehen oder im Internet verfolgen. Vorlagen für Hausgottesdienste liegen in der Kirche aus oder können von unserer Homepage heruntergeladen werden, Angebote für Kinder finden Sie dort auch. Und wir versuchen, in und um die Kirche im Rahmen des Erlaubten die Kar- und Ostertage zu begehen. Ohne, dass also dazu eine größere Gemeinde versammelt sein muss.


Kommen Sie doch am Karfreitag an die Kirche und legen dort am großen Steinkreuz eine Blume zur Kreuzverehrung ab. In der Kirche können Sie den Kreuzweg beten. Dort finden Sie an Ostern auch geweihte Osterkerzen zum Mitnehmen. Die können Sie an der brennenden Osterkerze in der Kirche selbst anzünden. Zurzeit sammeln wir noch Ideen. Vielleicht haben Sie ja noch eigene, viel bessere Einfälle zur Gestaltung Ihres eigenen Osterfestes.


Ostern ist zu wichtig, um es einfach in der Corona-Krise untergehen zu lassen.
Denn in der Osternacht ist etwas ganz einmaliges in Zeit und Geschichte geschehen. Gott selbst hat Jesus auferweckt. Gott selbst hat damit ein Zeichen gesetzt, mitten in die Menschheitsgeschichte. Jesus von Nazareth ist wirklich auferstanden. Nichts ist mit dem Tod zu Ende. Alles hat Sinn.


Darum betrifft Ostern die ganze Menschheit, es betrifft jeden von uns, ganz gleich, ob er daran glaubt oder sich abwendet oder nie davon gehört hat. Zu unseren Gottesdienstzeiten läuten bewusst die Kirchenglocken. Sie rufen uns, auch in den Zeiten, in denen kein Gottesdienst stattfindet, zum Gebet auf.


Gottes Tun ist nicht nur für die über 1,2 Milliarden Katholiken oder die mehr als 2 Milliarden Christen aller Konfessionen von Bedeutung.


Wir haben einen kostbaren Schatz empfangen, um ihn zu teilen und weiterzugeben. An Ostern feiern wir, dass wir Christen heißen und sind. In der Auferstehung Jesu Christi zeigt sich uns schließlich unsere eigene Zukunft.

Wir feiern an Ostern die Hoffnung!
Wir feiern an Ostern das Leben!
Und genau das ist im Moment besonders wichtig!

So feiern wir die Kar- und Ostertage

Im Vorraum des Raum der Hoffnung liegen für Sie zum Mitnehmen bereit (so lange der Vorrat reicht)
- Palmsonntag geweihte Palmzweige
- Gründonnerstag eine Meditation über die Passionswand unserer Kirche
- Ostersonntag geweihte Osterlichter.


Am Karfreitag sind Sie eingeladen, das Feldkreuz auf dem Kirchplatz zu verehren. Bringen Sie gern eine Blume zum Kreuz und beten dort.


Das ökumenische Glockenläuten wird am Karfreitag und –samstag unterbrochen. In der Sterbestunde am Karfreitag werden die Glocken um 15:00 Uhr läuten und am Ostersonntag um 12:00 Uhr für zehn Minuten als österliches Festgeläut.


Wir laden Sie ein, die Herausforderung dieser Tage und Wochen soweit wie möglich positiv anzugehen und die Chancen zu nutzen. Das persönliche Gebet und die Feier der Andachten und Hausgottesdiente sind Formen, wie sie schon seit den Anfangszeiten der Kirche immer üblich waren.

 

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