Projekt "Zwei Wochen ohne Krieg"

Projekte, AG & Austausch

Projekt "Zwei Wochen ohne Krieg"

Was verbirgt sich hinter dem Projekt "Zwei Wochen ohne Krieg"?


Ukrainische Jugendliche im Alter zwischen 13 und 16 Jahren, die im Krieg ein Elternteil verloren haben, bekommen die Möglichkeit, nach Marburg zu reisen und hier eine möglichst unbeschwerte Zeit abseits der Unruhen im eigenen Land zu verbringen.


Organisiert wird das Projekt vom Deutsch-Ukrainischen Verein Marburg „Oboz+ e.V.“ mit finanzieller Unterstützung durch Spendengelder, die die Stiftsschule 2022 erlaufen hat. Untergebracht im Freizeitgelände Stadtwald in Marburg erleben die Jugendlichen, die alle zu den ukrainischen Pfadfindern gehören, ein buntes Programm aus Kultur, Sport und Ausflügen. Darüber hinaus sollen sie auch die Möglichkeit bekommen, deutsche Jugendliche kennenzulernen und sich mit ihnen auszutauschen. 


Zu diesem Zweck suchen wir Familien an unserer Schule, die in den ersten vier Tagen ihres Aufenthalts eine Person bei sich aufnehmen. Die Jugendlichen wohnen in den folgenden Tagen bei ihrer Gastfamilie und gehen mit ihren Gastkindern zur Schule.


Das Programm wird eng von der Vorsitzenden des Deutsch-Ukrainischen Vereins, Svitlana Dyachenko, betreut, die seit mehreren Jahren in Marburg lebt, fließend deutsch spricht und jederzeit als Ansprechpartnerin zur Verfügung steht.

 

Deutsch-Ukrainischen Verein Marburg „Oboz+ e.V.“

Nährere Informationen zum Deutsch-Ukrainischen Verein Marburg „Oboz+ e.V.“

Projektkoordination an der Stiftsschule

An der Stiftsschule wird das Projekt von Isabelle Schmitz koordiniert. Bei Fragen können Sie sich gerne an sie wenden. 


isabelle.schmitz@stiftsschule.de

Projekteindrücke 2023

„Zwei Wochen ohne Krieg“ – Ukrainische Pfadfinder*innen zu Besuch in Amöneburg

Nach 20 Stunden Fahrt waren sie endlich da. Am Freitag, 26.05.23, stiegen 16 Jugendliche und ihre drei Begleiterinnen aus der Ukraine singend in der Ritterstraße aus ihrem Reisebus. Die 11 bis 15-jährigen Pfadfinder*innen nahmen an der Aktion „Zwei Wochen ohne Krieg“ teil. Die Aktion wird mit Spendengeldern, die die Stiftsschüler*innen erlaufen haben, über den Deutsch-Ukrainischen Verein Oboz+ in Marburg unterstützt. 


Bevor die Gruppe ihr Quartier im Stadtwald in Marburg bezog, verbrachte sie ein Wochenende bei Familien der Stiftsschule. Auf deutsch, englisch, polnisch, mit Händen und Füßen und zur Not mit der online-Übersetzung vom Handy konnte man sich immer irgendwie verständigen. Die ukrainischen Gäste begleiteten ihre Partner*innen einen Tag lang im Unterricht und nahmen gemeinsam an einem Projekttag teil. Dabei brachten sie sich bei einer gemeinsamen Rallye gegenseitig ukrainische bzw. deutsche Lieder und Gedichte bei, bauten Eierwurfmaschinen und knobelten, bis die Köpfe rauchten.

Neben zahlreichen Aktivitäten, die die Gruppe von ihrem Camp aus unternahm, durften die Schüler*innen der Stiftsschule ihre Gäste ins Phantasialand begleiten und waren schließlich zu einem großen Sommerfest „am runden Baum“ im Stadtwald eingeladen. Dort empfingen die ukrainischen Gäste die Familien in traditionellen Trachten und tanzten mit ihnen zu ukrainischen Klängen über den Platz. Zum Abschluss wurde eine riesige ukrainische Fahne ausgerollt und gemeinsam geschwenkt.


Alles in allem war der Besuch eine tolle, aber auch herausfordernde Erfahrung für beide Seiten. „Durch ihren Besuch ist der Krieg für mich persönlich sehr viel realer geworden, besonders in Gesprächen, in denen sie mir erzählt hat, dass sie auf Grund von Mienengefahr nicht in den Wald gehen dürfen oder wie sie mit mir über ihre Heimatstadt gesprochen hat, haben mir gezeigt, wie anders das Leben von Mädchen in meinem Alter sein kann,“ sagte Mia Metz bei der Verabschiedung. Man konnte sehen, wie nicht nur geographische, sondern auch kulturelle und vor allem sprachliche Grenzen überwunden wurden und schon nach kurzer Zeit echte Freundschaften entstanden sind. „Mich hat es überrascht, dass die Kinder trotz des Krieges so offen und fröhlich waren. Am Anfang fiel es mit der Verständigung schwer, aber man hat sich immer besser kennengelernt und wir hatten viel Spaß zusammen. Besonders schön fand ich neben den Ausflügen, die wir unternommen haben, dass meine Gastschülerin uns ein paar ukrainische Wörter und Sätze beigebracht hat,“ berichtete Amelie Badouin. Da blieb die ein oder andere Träne zum Abschluss nicht aus.