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Bistum Fulda

Bonifatiusfest als Übung für den Weltjugendtag

Zweites Vorbereitungswochenende zum Weltjugendtag in Rio endet mit Wallfahrt auf den Fuldaer Domplatz

Hünfeld/Fulda. Die 38 Jugendlichen, die am zweiten Vorbereitungswochenende für den Weltjugendtag in Rio de Janeiro teilnahmen, konnten beim Bonifatiusfest in Fulda am vergangenen Sonntag gleich in mehrere Dinge unter Beweis stellen: Sie unternahmen eine kurze Wallfahrt zum Domplatz, übten sich im Warten aufgrund der anderen Pilgergruppen und trotzen dem eisigen Wind auf dem Domplatz. Die Verbindung von Glauben und Gemeinschaft, die sie mit Bischof Heinz Josef Algermissen und den etwa 5000 Pilgern des Bonifatiusfestes teilten, werden sie auch beim Weltjugendtag in Rio de Janeiro erleben, nur um ein Vieles größer.

Kurze Wallfahrt zum Bonifatiusfest

Gastprediger Bischof Karl-Heinz Wiesemann aus Speyer verwies in seiner Ansprache darauf, dass Bonifatius von Papst Zacharias nicht die Verpflichtung zum Martyrium empfangen habe. Bonifatius erhielt auf seine Frage nach dem rechten Verhalten bei der Verfolgung durch die Heiden die Antwort: „Wenn es möglich ist und du einen Platz findest, dann halte daran fest, ihnen zu predigen. Wenn du aber nicht die Kraft hast, ihre Verfolgung zu ertragen, so hast du das Gebot des Herrn (Mt 10,23), in eine andere Stadt zu gehen.“ Christliche Tapferkeit sei also nicht ein Heldenepos, sondern schließe die menschliche Ohnmacht mit ein. Darin stecke vielleicht sogar ein größeres Zeugnis als das Zeigen unberührbarer Stärke. Christliche Tapferkeit sei also stets ein mutiges, aber auch kluges Handeln. „Sie entspringt im Innersten der Liebe, der Liebe zu Gott und dem Nächsten, der Liebe zur Wahrheit, die uns allein Würde geben kann.“ Tapferkeit nehme immer Maß an der Wahrheit und schütze sich so vor fundamentalistischem Denken. Wiesemann ermutigte die Pilger, neu aufzubrechen und den Glauben an Jesus mit christlicher Gelassenheit, demütiger Klugheit und ungebrochenem Mut zu verkünden.

 

Nur gemeinsam geht es

Die Aufforderung zum Aufbruch setzen die jungen Weltjugendtagspilger in sechs Wochen ganz praktisch um. Zur Vorbereitung, die von Freitag bis Sonntagfrüh im Hünfelder Bonifatiuskloster stattfand, galt es auch verschiedene Hürden zu überwinden. Neben verschiedenen Informationen zu Brasilien, Flugorganisation und Packliste galt es im Niedrigseilgarten eine vier Meter hohe Wand zu überqueren. Dass diese Aufgabe, wie auch die Teilnahme am Weltjugendtag, nicht allein zu bewältigen ist, sondern nur in einer Gruppe, sollten die Jugendlichen bei dieser Übung lernen.

 

Fußwallfahrt nach Molzbach und Mackenzell

Bei der Fußwallfahrt von Hünfeld nach Molzbach, Mackenzell und zurück rüsteten sich die Teilnehmer, unter denen beim zweiten Wochenende auch eine Gruppe aus Todtmoos und Bernau war, für den Fußmarsch nach Guaratiba. Laut dem Organisationsbüro des Weltjugendtages müssen sich die Teilnehmer auf einen 13 Kilometer langen Fußweg zum Abschlussgelände einstellen. Trotz leichtem Regen war die Stimmung auf der Wanderung rund um Hünfeld gut und die Teilnehmer lernten sich noch mehr kennen.

 

Kreative Workshops

Nach der Rückkehr in Hünfeld hatten die Jugendlichen Möglichkeit, kreativ zu werden. Viele nutzten das Angebot ein eigenes Pilgerkreuz zu gestalten und es farbig zu verzieren.

 

Geistlicher Abend

Der geistliche Höhepunkt war neben der kurzen Wallfahrt auf den Fuldaer Domplatz mit der Heiligen Messe zum Bonifatiusfest der Gebetsabend am Samstagabend in der Eugen-von-Mazenod-Kapelle. Jens Watterroth, Jugendpater der Gemeinschaft der Hünfelder Oblaten, nahm in seiner Ansprache Bezug auf eine Predigt von Papst Franziskus. Dieser hatte die Christen mit einem Haus verglichen. In dem Haus könne an sich einschließen und wohlfühlen, doch mit der Zeit wird man krank, weil man das Haus nicht öffnet und keine Luft hineinlässt. Wenn man das Haus öffnet, öffnet man es allerdings auch für mögliche Gefahren. Wörtlich sagte Papst Franzsikus: „Mir ist eine Kirche lieber, die sich öffnet und vielleicht Unfälle verursacht, als krank wird, weil sie sich einschließt.“
Pater Jens Watteroth überlegt anschließend mit den Jugendlichen, was jeder beitragen kann, um den Glauben zu verkünden. Er stellte den Jugendlichen den Ordensgründer der Gemeinschaft Eugen von Mazenod vor. Dieser verspürte eines Tages, dass Jesus ihn liebt und er wertvoll ist. „Das wollte er den Menschen weitergeben und ihn versichern: du bist wertvoll und geliebt. Er wollte also anfangs keinen Orden gründen, sondern den Kern des Glaubens weitergeben, den er für sich erkannt hat. So sollen auch wir alles tun, was man selbst kann, in aller Einfachheit sich für Gott und das Evangelium einsetzen“, so Watteroth.

Welche Früchte dies tragen kann, zeigte er mit einem Erfahrungsbericht aus seiner Zeit am Beginn des Lebens in der missionarischen Ordensgemeinschaft. Er war in Italien und konnte nur schlecht die Sprache. Er sollte im Rahmen einer Gemeindemission von Haus zu Haus gehen und mit den Menschen ins Gespräch über den Glauben kommen. Er fürchtete sich zunächst, überwand sich und klingelte an der ersten Tür: Dort öffnete ein junger Mann, der ihn hereinbat. „Ich musste gar nicht viel sagen, konnte es ja auch nicht. Aber der Mann war so berührt von der Tatsache, dass jemand den weiten Weg aus Deutschland in sein Dorf macht, um ihn zu besuchen. Das hat auch mich berührt, weil ich diesem Menschen so gezeigt habe: du bist wertvoll. Das Evangelium verkünden, kann also heißen: Ich habe Zeit für dich.“

Die Wallfahrt zum Weltjugendtag beginnt mit der Aussendungsmesse in der Michaelskirche am Sonntag, den 14. Juli 2013, um 17 Uhr. Die 115 Jugendlichen fliegen dann am Mittwoch, den 17. Juli 2013, in verschiedenen Gruppen nach Brasilien und werden am 3. August 2013 wieder in Deutschland sein.


Text und Bilder: Sebastian Pilz

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