Fulda/ Hofgeismar (bpf). Das Bistum Fulda hat Abschied genommen von einem engagierten und überzeugenden Seelsorger, der die Diözese über Jahrzehnte entscheidend mitgeprägt hat. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und von Gläubigen aus dem ganzen Bistum ist der Fuldaer Weihbischof em. Johannes Kapp am Dienstag, 2. Oktober 2018, in seiner nordhessischen Heimat Hofgeismar beigesetzt worden.
Das feierliche Pontifikalrequiem wurde von dem Fuldaer Diözesanadministrator Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez in der Kirche St. Peter zelebriert, die Beisetzung fand im Anschluss auf dem Friedhof Gesundbrunnen in Hofgeismar statt. Konzelebranten waren Bischof em. Heinz Josef Algermissen, der emeritierte Bischof von Erfurt, Prof. Dr. Joachim Wanke, der ständige Vertreter des Diözesanadministrators Prof. Dr. Gerhard Stanke, der Pfarrer der örtlichen katholischen Pfarrgemeinde St. Peter, Martin Schöppe sowie Diakon Franz Reuting.
In seiner Predigt würdigte Diözesanadministrator Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez den Verstorbenen als einen zutiefst gläubigen Mann, der ganz aus der Verheißung Gottes lebte und als eine herausragende Priester- und Bischofspersönlichkeit, die ihr Amt mit großer Freude ausübte. Er beschrieb ihn als einen Seelsorger, der gerne immer nahe an den Menschen war und ihnen offen und aufmerksam begegnen konnte, in der Sakramentenspendung und in der Feier der Eucharistie, im gemeinsamen Erleben und Feiern des Kirchenjahres. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an den bischöflichen Wahlspruch, den Weihbischof Kapp sich gewählt hatte: „Die Freude am Herrn ist unsere Stärke“ - ein Spruch aus dem Buch des Propheten Neremia, der besagt: wer mit Christus verbunden ist, wird in Bedrängnis und Anfechtung die nötige Kraft und den Mut erhalten, weiterzugehen. Von ihm kommen Kraft und Stärke.
Diez ging ebenfalls auf das Bild vom Weizenkorn ein, dass Weihbischof Kapp in sein Wappen aufgenommen und das ihn mit seiner Herkunft und seiner Tätigkeit als Seelsorger verbunden hatte: „Reiche Frucht soll von seinem Wirken ausgehen und heute schließt sich sein Lebenskreis, um im Bild des Weizenkorns zu bleiben, und er wird in die Erde gelegt. Jesus hat das Bild gebraucht, um sein Leben, seinen Tod, sein Auferstehen zu deuten“, so der Diözesanadministrator.
Weihbischof Diez beschrieb die eindrucksvollen Lebensstationen des Verstorbenen, von der Zeit als Kaplan und als Pfarrer in Bad Orb, der Berufung in das Fuldaer Domkapitel und zum Regens des Priesterseminars. Er erinnerte an die Ernennung zum Weihbischof von Fulda durch Papst Paul VI. im Jahr 1976, die Zeit als Bischofsvikar, Leiter der Personalabteilung und Personalreferent für Geistliche und Laien im pastoralen Dienst, an die 24 Jahre als Domdechant der Fuldaer Kathedralkirche sowie an die Zeit nach dem Tod von Erzbischof Johannes Dyba, als er ein gutes Jahr lang als Diözesanadministrator die Geschicke des Bistums lenkte. Sein Engagement und Wirken für das ökumenische Miteinander, für das er sich immer wieder und nachhaltig einsetzte, hob er besonders hervor.
Diez übermittelte auch die Grußworte des apostolischen Nuntius Erzbischof Dr. Nikola Eterovic, über den auch das Beileidstelegramm des Heiligen Vaters Papst Franziskus ausgehändigt wurde. Darin lässt der Heilige Vater dem Verstorbenen und der Trauergemeinde seinen apostolischen Segen zuteil kommen.
An der Trauerfeier und Beisetzung nahmen neben der Familie viele Priester, Domkapitulare, Ordensleute und Weggefährten teil. Aus dem Bistum Fulda unter anderem Domdechant Prof. Dr. Werner Kathrein, Domkapitular Christof Steinert - aus anderen Diözesen Weihbischof Prof. Dr. Dominicus Meier (OSB) aus dem Erzbistum Paderborn, aus dem Bistum Limburg der emeritierte Weihbischof Gerhard Pieschl und der ehemalige Personaldezernent der Diözese, Domkapitular i.R. Helmut Wanka sowie Domkapitular Christoph Hübenthal aus dem Bistum Erfurt.
Von politischer Seite waren ferner die beiden ehemaligen Fuldaer Oberbürgermeister Gerhard Möller und Dr. Wolfgang Hamberger nach Hofgeismar gekommen.
Musikalisch gestaltet wurde die Feier von Sängerinnen und Sängern des JugendKathedralChores Fulda unter der Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber und von Regionalkantor Thomas Pieper (Orgel). Zur Aufführung kamen Werke von Howard Goodell (The Lord ist my Sheperd), Heinrich von Herzogenberg (Selig sind die da Leid tragen), Felix Mendelssohn Bartholdy (Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren) und Johann Sebastian Bach (Wie schön leuchtet der Morgenstern).
Weihbischof em. Johannes Kapp war am Samstag, 22. September, in Kassel im Alter von 89 Jahren verstorben. Er stand im 65. Jahr seiner Priesterweihe und im 43. Jahr seiner Bischofsweihe.
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