Die vierte Synodalversammlung des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland ist in Frankfurt am Main eröffnet worden. Sie wird bis zum Samstag dauern. Insgesamt nehmen 209 Synodale, 30 Beraterinnen und Berater, 13 Beobachterinnen und Beobachter aus dem Ausland und der Ökumene, Mitglieder des Betroffenenbeirats bei der Deutschen Bischofskonferenz sowie über 100 Medienvertreterinnen und -vertreter teil.
Zum Auftakt verglich die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und Präsidentin des Synodalen Weges, Dr. Irme Stetter-Karp, bei einer Pressekonferenz die vierte Synodalversammlung mit einem Rennen: Bereits über neun Texte würden in Zweiter Lesung beraten. Über sie könne endgültig abgestimmt werden. Man habe die „Ziellinie in den Blick“ genommen. Sie würdigte die harte Arbeit während und zwischen den Versammlungen, insbesondere in den Foren, die der „katholischen Kirche in Deutschland den Weg in die Zukunft öffnen“ und gleichzeitig ermöglichten, „mit der Weltkirche eng verbunden zu bleiben“. Der Synodale Weg würde in Deutschland „Verantwortung für den Lauf der Kirche“ wahrnehmen, bei gleichzeitigem Respekt für die Verantwortungen der weltweiten Kirche. Es sei „wenig katholisch“, die eigenen Aufgaben nicht anzugehen. Denn „wenn etwas ‚das Ganze betrifft‘ – und das ist ja mit diesem Wort gesagt –, dann muss es auch von allen Teilen dieses Ganzen getragen werden“. In diesem Sinne, so Stetter-Karp, werde der Synodale Weg hoffentlich die „auf unserem Weg gewonnene Synodalität verstetigen“ in einem Synodalen Rat.
Auch Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und ebenfalls Präsident des Synodalen Weges, würdigte die vielfältige Arbeit seit der vergangenen Synodalversammlung. Er spüre, „wie groß der Wunsch nach Veränderung und neuer Glaubwürdigkeit“ sei, in Deutschland aber auch weltweit. In den Eingaben der Bischöfe zur Weltsynode zeige sich, dass viele Ortskirchen ähnliche Fragen beschäftigten. „Dabei kann man voneinander lernen und als Kirche gemeinsam in die Zukunft schreiten – auch mit unseren Problemen und Sorgen.“ Bischof Bätzing fügte hinzu: „Die Kirche in unserem Land geht keinen deutschen Sonderweg. Dennoch sehen wir es als unsere Pflicht an, klar zu benennen, wo aus unserer Sicht Änderungen notwendig sind. Das gilt zunächst und vor allem dafür, die systemischen Ursachen des Missbrauchs zu bekämpfen. Veränderung tut aber auch darüber hinaus not – das zeigt ein Blick auf die dramatische kirchliche Statistik, die wir im Sommer veröffentlicht haben. Diese Zahlen können uns nicht ruhig bleiben lassen.“ Deshalb müsse die Synodalversammlung für „ehrliche Analysen, klare Botschaften und mutige Aufbrüche stehen“. Ohne den Synodalen Weg und seinen Versuch, eine Erneuerung zu schaffen, werde es für viele Katholikinnen und Katholiken auf Dauer schwer.
Der Vizepräsident des Synodalen Weges, Bischof Dr. Franz-Josef Bode, betonte während der Pressekonferenz, dass er zuversichtlich auf das „Ringen des Synodalen Weges“ schaue. Im Aufeinander-Hören und Miteinander-Reden sei man gut fortgeschritten. „Wir spüren Rückenwind für den Synodalen Weg durch den römischen Prozess und können so ringend notwendige Reformen angehen. Denn in Gemeinden und Diözesen sind engagierte Gläubige die Stützen der Kirche. Dass sie häufig nur beratend tätig sein dürfen, akzeptieren immer weniger. Sie brauchen mehr Verantwortung und das sich darin ausdrückende Vertrauen der Kirchenleitung. Machtstrukturen lassen sich ändern“, so Bischof Bode. Gerade deshalb sollten Leitungspositionen in der Kirche vermehrt Frauen offenstehen, die Vielfalt der Lebensformen gesehen und anerkannt und ein zeitgemäßes Verständnis der katholischen Sexualmoralentwickelt werden. Zudem sollten „die Kirche und ihre Glaubwürdigkeit nicht unsere erste Sorge sein, sondern die Betroffenen sexualisierter Gewalt“.
Prof. Dr. Thomas Söding, Vizepräsident des ZdK und des Synodalen Weges, bezeichnete den Synodalen Weg als „Hoffnungszeichen für die katholische Kirche in Deutschland, da dieser keine Probleme, sondern Lösungen generiert“. Die Synodalversammlung sei keine nur deutsche Angelegenheit, denn was auf dem Synodalen Weg verhandelt werde, sei Thema auf allen Erdteilen. „Der Synodale Weg in Deutschland ist kein Exportmodell für die ganze Welt. Aber er ist eine Form verbindlichen gemeinsamen Beratens und Entscheidens, die für unser Land passt und die in vielen anderen Ländern positiv gesehen wird.“ Prof. Söding fügte hinzu: Denkblockaden hätten der Kirche nicht gutgetan, jetzt seien die Themen auf dem Tisch. „Die Synodalversammlung wird zeigen, wie offen, wie verbindlich, wie problembewusst und lösungsorientiert beraten und entschieden wird und ob Beschlüsse den Status quo zementieren oder Aufbruch signalisieren.“
(Quelle: DBK)
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