Weihnachtsfest und Märtyrergedenken seien eng miteinander verbunden, hobWeihbischof Diez hervor: „Leben und Tod gehören eng zueinander – das lehren uns beide Feste. Beides, Leben und Tod, sind ohneeinander nicht denkbar.“ Er erinnerte daran, dass Christen auf Ostern ausgerichtet sind und als österliche Menschen leben: „Der Tod hat nicht das letzte Wort.“
Der Heilige Stephanus gilt als erster christlicher Märtyrer. Weihbischof Diez zufolge stehe dessen Steinigung heute im übertragenen Sinn auch für die Gewalt, die etwa Kinder in Gaza, im Libanon und Syrien, in Israel, in der Ukraine und anderen Orten der Gewalt und des Unfriedens erleben. „Wir denken auch an die harte Realität der Frauen und Kinder in häuslicher Gewalt, im Missbrauch und in jeder Form der Ausbeutung“, betonte der Weibischof. „Wir denken an die Soldaten, die lieber zuhause wären statt an der Front.“
Wenn alle diese Steine der Gewalt, die real und in Worten geworfen werden, genutzt würden, um Häuser, Schulen und Krankenhäuser zu bauen und Menschen friedlich, versöhnlich und einladend entgegenzutreten, dann wäre die Botschaft dieses Zweiten Weihnachtsfeiertages angekommen, so Diez: „Dann wird unser Umfeld ein ganzes Stück friedlicher, eben weihnachtlicher. Dann kommt der Sohn Gottes neu in unsere Welt.“
Indem wir auf die kleine Gewalt in unserem Umfeld mit Aussöhnung und Gesten des Miteinanders antworten, können wir uns den Heiligen Stephanus zum Vorbild nehmen, so Diez: „Wir alle können Zeichen setzen. Sie sind allemal besser, als sich zurückzuziehen und zu meinen, man könne sowieso nichts ausrichten“, unterstrich er. „Steine, die nicht geworfen werden, verlieren ihre negative Kraft“.
Das Vorbild des Heiligen Stephanus erinnere uns auch an die Konsequenzen des Bekenntnisses zu Christus, erklärte Weihbischof Diez. „Christusbekenntnis und Christusnachfolge heißen heute: solidarisch sein mit den Verfolgten, Ungerechtigkeiten zu überwinden, abzugeben und zu teilen, bei denen zu sein, die einsam, krank und rechtlos sind.“
Die musikalische Leitung des Pontifikalamtes hatte Domkapellmeister Franz-Peter Huber inne. Es sang der JugendKathedralChor, Kantor war Vincent Miller. Die Domorgel spielte Nico Miller, die Chororgel Michael Krönung.
Alle Bilder: Bistum Fulda / Marzena Seidel
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