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Erinnerungen an den Todesmarsch im März 1945

Katholische Akademie im Bistum Fulda

In diesen Tagen wird aus Anlass des 80. Jahrestags an eines der vielen großen Verbrechen während der NS-Zeit gedacht: Als kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs der Einmarsch der Alliierten in Frankfurt bevorstand, trieben SS-Wachen ab dem Abend des 24. März 1945 etwa 360 entkräftete Häftlinge des KZ „Katzbach“ in den Frankfurter Adlerwerken zu Fuß unter Kälte und Hunger durch die Region. Über das Kinzigtal und Fulda erreichte der so genannte „Todesmarsch“ am 29. März 1945 Hünfeld. Von dort wurden die Überlebenden mit der Bahn ins KZ Buchenwald gebracht. 280 kamen dort an.

Bei einem Akademieabend in der Katholischen Akademie des Bistums Fulda skizzierte Politikwissenschaftlicher Thomas Altmeyer M. A. die Geschichte des KZ „Katzbach“ und des „Todesmarsches“. Die Veranstaltung, an der knapp 90 Interessierte teilnahmen, war eine Kooperation von Fulda stellt sich quer e. V.“, der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. und der Katholischen Akademie.


Thomas Altmeyer, der Leiter des Geschichtsorts Adlerwerke in Frankfurt, referierte über die Schicksale der abgemagerten und erschöpften Häftlinge. Die Zwangsarbeiter hatten als Arbeitskräfte in der Kriegsproduktion unter unmenschlichen Bedingungen leiden müssen. „Die Zwangsarbeit und der ,Todesmarsch‘ waren ein letzter Versuch des NS-Systems, die Opfer seiner Vernichtungs- und Ausbeutungspolitik endgültig zu vernichten“, erklärte Altmeyer. In seinem Vortrag beschrieb er zunächst die „Funktionsweise“ des KZ „Katzbach“, das von August 1944 bis März 1945 in den Frankfurter Adlerwerken existierte und mittlerweile als eines der grausamsten Außenlager des Nationalsozialismus gilt. Anschließend veranschaulichte er die Umstände des „Todesmarsches“, bei dem viele Häftlinge unter den Augen der Öffentlichkeit von SS-Wachen ermordet wurden.


In einer lebhaften Diskussionsrunde betonten Gunter Geiger, Direktor der Katholischen Akademie, und Andreas Goerke von „Fulda stellt sich quer e. V.“, wie wichtig es ist, das Erinnern nicht nur als historische Pflicht zu begreifen, sondern auch als Mahnung und Verantwortung für die Gegenwart. „Nie wieder – das muss heute unser Auftrag sein“, so Geiger. In diesem Zusammenhang wurden zahlreiche Beispiele für dokumentierte Begegnungen der Zwangsarbeiter mit der Bevölkerung entlang der Marschroute erwähnt, die zu weiteren Recherchen und Projekten für Schulklassen und Heimatforscher anregen sollen.


Der Akademieabend war eine von vielen Veranstaltungen, die in dieser Woche in Frankfurt und Osthessen stattfinden, um an das Schicksal der Zwangsarbeiter zu erinnern. Damit soll nicht nur das Erbe des Nationalsozialismus aufgearbeitet, sondern auch zu einer zukunftsorientierten Gesellschaftserinnerung beigetragen werden. In der Stadt Hünfeld wird am 29. März (Samstag) um 13 Uhr bei einer Kranzniederlegung vor dem Bahnhofsgebäude der Opfer gedacht.

28.03.2025


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