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Bistum Fulda

Einsatz für die Menschenwürde als Konsequenz von Weihnachten

Bischof Algermissen predigte an Weihnachten im vollbesetzten Dom  
Bischof Algermissen predigte an Weihnachten im vollbesetzten Dom

Fulda/Hanau/Kassel/Marburg (bpf). „Wir feiern Weihnachten als Fest der Ankunft Gottes in Menschengestalt – und damit auch als Fest des Menschen“, unterstrich der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen am Dienstag im vollbesetzten Fuldaer Dom. „Der Mensch wurde durch Gott in seiner Würde wunderbar erschaffen“, sagte der Oberhirte in einem feierlichen Pontifikalamt am Weihnachtstag und stellte heraus, dass die Weitergabe des Glaubens um des Menschen willen von fundamentaler Bedeutung sei. Denn der Mensch könne sich in seiner Würde nur begreifen, wenn er um seine Herkunft aus dem dreifaltigen Gott wisse. Dies sei auch der tiefe Grund, warum die Kirche sofort reagieren müsse, wenn des Menschen Würde zunehmend zum Spielball der Technik und unbeherrschbarer Mächte verkomme.

„Präimplantationsdiagnostik, Bluttests zur Früherkennung des Down-Syndroms bei Ungebo-renen und deren Selektion in der Konsequenz, aber auch erleichterte Möglichkeiten zum Suizid offenbaren eine Respektlosigkeit hinsichtlich der Menschenwürde“, hob Algermissen hervor. Als Folge aus der Menschwerdung Gottes müssten Christen demgegenüber im Namen Jesu Kranke heilen und Sterbende pflegen, damit sie würdevoll ihren letzten Weg gehen könnten. Christen seien zwar keine Friedenstörer, müssten sich aber „in weihnachtlicher Konsequenz“ dort massiv als „Störenfriede“ betätigen, wo immer die Mächte des Todes am Werk seien, sei es im politischen, wirtschaftlichen oder militärischen Bereich, gerade in einem Deutschland, das der zweitmächtigste Waffenproduzent der Welt sei. „Im Blick in die Krippe, die uns alles in einem anderen Licht verstehen lässt, dürfen wir wissen: Jeder ist unwiderruflich von Gott gewollt und angenommen.“ Man könne kaum Größeres vom Menschen sagen, so der Bischof. Zu dieser Botschaft gebe es keine Parallele in der Geschichte der Religionen und auch keinen Ersatz auf dieser Erde.

In einem Stall am Rande der damals bekannten Welt, den rauen Winden menschlicher Gleichgültigkeit und Verachtung ausgesetzt, habe sich das Drama göttlicher Ohnmacht und der „Transitus Gottes von oben nach unten aus der Ferne in die Nähe“ vollzogen, hatte Bischof Algermissen zu Beginn in Erinnerung gerufen. Wenn das Evangelium sage: „Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen Sohn dahingab“, sei dies kein frommer Spruch, sondern Wirklichkeit. „Seit dem Kommen Gottes in den Stall dieser Welt hinein, in dem man sich um die ersten Plätze an der Futterkrippe bis aufs Messer streitet, wurde aus dem Stall ein Gotteshaus.“ Lasse man alle Bräuche, Gewohnheiten, Umtriebe und Geschäftigkeiten beiseite, dann erschließe sich einem, was Weihnachten im Kern bedeute, nämlich „die Botschaft von der Erlösung und vom Heil des Menschen, die Gewissheit, dass am Ende alles für uns und mit uns gut ausgehen wird, weil Gott unsere Angelegenheiten in die Hand ge-nommen hat“. Gottes ewiger Sohn, der mit dem Vater der eine Gott sei, nehme aus dem Mädchen Maria menschliches Fleisch und Blut, menschlichen Leib und menschliche geistige Seele an, „damit wir Menschen Kinder Gottes sein können“.

„Gottes Ankunft bei uns ist das große Geschenk seiner Liebe“, zeigte sich Algermissen über-zeugt. „Seine Weihnachtsgabe gehört nicht weggesteckt in die Schubladen unserer Vorurteile wie Romantik und sentimentaler Kitsch, Weihnachtstrubel und schöne Legenden ohne geschichtliche Realität oder, was eine besonders große Gefahr ist, Überlegenheitsgefühl aufgeklärter Besserwisserei.“ Man müsse sich klarmachen: „Die Welt wird kälter, wo der Glaube vor die Tür gesetzt wird und wo Pragmatismus und Gleichgültigkeit in der Gesellschaft eine Gegenwelt bauen möchten.“ Wo aber Gott vertrieben werde, breite sich Dunkelheit im Leben der Menschen aus. Dem hielt der Bischof entgegen: „Gottes Zuwendung zu dir und mir ist Wirklichkeit und keine Illusion. Gott schenkt sich uns real im Kind in der Krippe, das später der Gekreuzigte und Auferstandene ist.“ Er gehe wirklich den Weg des Menschen mit durch Freude, Leiden und Tod hindurch zur Auferstehung. „Er ist uns hinreichender Grund zur Hoffnung, ist Stütze und Halt, wenn einmal alles vergehen wird.“

In dem Gottesdienst, der als lateinisches Hochamt gefeiert wurde, sang der Domchor Fulda unter Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber mit Solisten Teile aus der „Messe in C“ von F. Schubert, einen Chorsatz von F. Mendelssohn-Bartholdy sowie weitere Lieder im Wechsel mit der Gemeinde. Das Domorchester wirkte mit. An der Domorgel Domorganist Prof. Kaiser, der „Le verbe“ von O. Messiaen und eigene Improvisationen spielte.

25.12.2012


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