Der Erlaubnisantrag „Alder-South“ für die unkonventionelle Förderung von Erdgas (Fracking) umfasst in großen Teilen den Norden des Bistums Fulda. In Sorge um die dort lebenden Menschen und den Erhalt der natürlichen Ressourcen begrüßt das Bistum die aktuelle Aussage von Bundesumweltminister Altmeier, dass das Verfahren in Trinkwasserschutzgebieten grundsätzlich verboten wird und in allen anderen Fällen eine Umweltverträglichkeitsprüfung zwingend sei. Intakte Grundwasserleiter, der Zugang zu ausreichend sauberem Trinkwasser sowie landwirtschaftliche Flächen für eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion müssen als Lebensgrundlagen für die heutigen und auch für die nachfolgenden Generationen unbedingt erhalten bleiben.
Zahlreiche wissenschaftliche Studien weisen jedoch diesbezüglich auf offene Fragen und ungelöste Probleme bei der Fracking-Technologie hin. Besonders gravierend sei das Gefahrenpotenzial durch den Einsatz wassergefährdender Stoffe. Deshalb lehnt das Bistum Fulda die Fracking-Technologie zum jetzigen Zeitpunkt ab.
Zudem fordert das Bistum Fulda aus Gründen der Beteiligungsgerechtigkeit von Anfang an eine offene und ehrliche Einbindung der betroffenen Bürger. Es ermuntert die Gremien und Mitglieder der katholischen Kirchengemeinden ausdrücklich, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen, um sich an dem gesellschaftlichen Dialog beteiligen zu können. Die Umweltbeauftragte des Bistums, Frau Dr. Beatrice van Saan-Klein, bietet dazu Hilfestellung an.
Die letztjährige Entscheidung aus dem hessischen Umweltministerium, vorerst keine konkrete Aufsuchungserlaubnis zu erteilen, wird als positives Signal begrüßt. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass die potentiellen Betreiberfirmen bereits im Vorfeld auch an Kirchengemeinden als Landbesitzer herantreten, um Landnutzungsverträge für Probebohrungen auszuhandeln. Das Bistum Fulda weist ausdrücklich darauf hin, dass derartige Verträge seitens des Bistums auch wegen der unzureichenden Schadensersatzregelung nicht genehmigt werden.
Gleichzeitig unterstreicht das Bistum Fulda die eigenen Bemühungen, Alternativen zum Verbrauch fossiler Energien zu fördern und gemeinsam mit den Kirchengemeinden verstärkt regenerative Energiequellen zu nutzen sowie den Energieverbrauch durch Effizienzsteigerung und Genügsamkeit zu reduzieren.
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Redaktion: Christof Ohnesorge
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